Microsoft kauft führenden Search-Spezialisten

Befreiungsschlag im Wettstreit mit Google

17. Januar 2008, 9:20 Uhr | Michael Hase

Microsoft kauft mit dem norwegischen Software-Hersteller Fast einen der führenden Spezialisten für Enterprise Search. Damit verschafft sich der Riese bei der Suche in Unternehmensnetzen einen technologischen Vorsprung vor dem Erzrivalen Google.

Im Wettstreit mit Google ist Microsoft ein überraschender Coup gelungen: Der Software-Riese kauft für 1,2 Milliarden Dollar den norwegischen Anbieter Fast Search & Transfer, der auf Lösungen für die Suche in Unternehmensnetzen spezialisiert ist. Damit baut der weltgrößte Software- Hersteller sein Portfolio im Bereich Enterprise Search massiv aus. In diesem Segment wird Fast von Marktbeobachtern als zentraler Anbieter gesehen. Forrester Research zählt das 1997 gegründete Unternehmen zusammen mit Autonomy und Endeca zu den Technologieführern bei Enterprise Search – noch vor IBM, Google und deutlich vor Microsoft. Die Highend-Lösungen der Skandinavier sind in hohem Maße bei Großkunden im Einsatz.

Aus der technologischen Positionierung von Fast erklärt sich die immens hohe Summe, die sich Microsoft den Deal kosten lässt. Die Norweger erzielten im dritten Quartal 2007 einen Umsatz von nur 36 Millionen Dollar bei einem Verlust von 100 Millionen Dollar. Der Kaufpreis von 1,2 Milliarden Dollar bedeutet einen Aufschlag von 42 Prozent auf den Aktienkurs vor dem Übernahmeangebot. Die Lösungen von Fast sollen künftig mit Microsofts Sharepoint Server verknüpft werden.

Tatsächlich besitzt das Thema Suche für den Software-Giganten einen eminent hohen Stellenwert. Zwar führt Google den Markt bei der Internet-Suche unangefochten an. Bei der Suche innerhalb von Unternehmensnetzen will Microsoft aber nicht nur mit seiner Sharepoint-Technologie gegenhalten. Der Anbieter setzt zugleich auf seinen guten Zugang zu Geschäftskunden über das Partnernetz. So plant der deutsche Channel- Vertrieb, bis zum Sommer acht Partner zu Enterprise-Search- Spezialisten auszubilden. Bislang hatte der Anbieter hierzulande noch keine qualifizierten Reseller mit dieser Kompetenz.


  1. Befreiungsschlag im Wettstreit mit Google
  2. Künftige Loyalitätskonflikte nicht ausgeschlossen

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