Zwei Europäer sollen den angeschlagenen Telekommunikationsausrüster Alcatel-Lucent aus der Krise führen. Sie folgen auf CEO Patricia Russo und Verwaltungsratschef Serge Tchuruk, die im Juli zurückgetreten sind. An der Spitze von Alcatel-Lucent steht künftig der Niederländer Ben Verwaayen.
Der Niederländer Ben Verwaayen ist künftig neuer CEO von Alcatel-Lucent. Verwaayen war vor seinem Wechsel zu Alcatel-Lucent acht Jahre lang CEO von British Telecom (BT). Weitere berufliche Stationen waren Lucent, KPN und ITT. Ben Verwaayen soll auch Mitglied des Verwaltungsrates werden. »Verwaayen verfügt aufgrund jahrelanger Erfahrung in unserer Branche über umfassende Kenntnisse von Alcatel-Lucent. Er kennt die Trends der Branche und die Wünsche der Kunden«, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens.
»Ich freue mich sehr, mit Alcatel-Lucent künftig ein Unternehmen zu führen, das über viele Stärken und Kompetenzen verfügt. Zugleich bin ich mir der Schwierigkeiten und Herausforderungen bewusst, die vor mir liegen«, kommentiert Verwaayen seine neue Aufgabe.
Zeitgleich ernennt Alcatel-Lucent den Franzose Philippe Camus zum neuen Verwaltungsratschef. Zuvor war der Manager unter anderem Co-Chef von EADS war. Er ist Mit-Geschäftsführer des Medienkonzerns Legardère und Partner bei der Beratungsfirma Evercore Partners.
Alcatel-Lucent ist 2006 aus der Fusion des US-Konzerns Lucent mit der französischen Firma Alcatel entstanden. Der Börsenwert des Gemeinschaftsunternehmens ist seither jedoch um 60 Prozent gesunken. Nach mehreren Gewinnwarnungen waren CEO Patricia Russo und Verwaltungsratschef Serge Tchuruk zurückgetreten.