Exklusiv-Interview

»Beschleunigtes Wachstum durch Investoren«

17. Januar 2008, 10:00 Uhr |

Nach dem überraschenden Abschied von Devil-Gründer Karsten Hartmann soll nun Mitbegründer und Prokurist Axel Grotjahn als neuer CEO den Wachstumskurs des Distributors forcieren. <i>CRN</i> sprach mit Axel Grotjahn über seine Ziele und die Hintergründe zur geplanten Umwandlung zur AG.

CRN: Herr Grotjahn, weht nach dem Ausscheiden von Karsten Hartmann aus der Geschäftsführung frischer Wind bei Devil?

Grotjahn: Devil bewegt sich auf einem guten Wachstumskurs, den die Geschäftsführung, also Carsten Schmelzer, der das Geschäftsführungsressort Finanzen, Controlling und Personal übernahm, und ich, weiter verfolgen werden. Ich führte in den vergangenen Monaten ohnehin schon das operative Geschäft von Devil, nachdem sich Karsten Hartmann verstärkt um strategische Themen gekümmert hat und in Zukunft als Berater im Tulip- Konzern tätig sein wird. Aber richtig ist, wir werden neue Vertriebsthemen erschließen, die wir in der Vergangenheit weniger forciert haben.

CRN: Welche neuen Vertriebsthemen sind dies?

Grotjahn: Wir wollen weiter expandieren. Neue Geschäftsbereiche und den Export ankurbeln. Mehr Artikel, neue Produktgruppen und zusätzliche Hersteller anbieten. Außerdem verdoppeln wir unsere Lagerfläche. Um das alles finanzieren zu können, werden wir zwischen Anfang und Mitte Februar die Rechtsformvon Devil in eine AG ändern. Damit haben wir die Möglichkeit, uns neuen Investoren zu öffnen. Außerdem diskutieren wir derzeit die Möglichkeit einer Mitarbeiterbeteiligung am Unternehmen. Denkbar wäre zu einem späteren Zeitpunkt auch der Gang an die Börse. Allerdings wird das nicht kurzfristig stattfinden, sondern muss gut vorbereitet sein.

CRN: Finanzinvestoren reinholen klingt immer auch ein wenig nach Heuschrecken.

Grotjahn: Das wird nicht der Fall sein. Geplant sind solche Beteiligungen, durch die wir unser Eigenkapital zur Beschleunigung unseres Wachstums verbessern können.

CRN: Wie hoch soll das Grundkapital der AG sein?

Grotjahn: Das Grundkapital wird fünf Millionen Euro betragen.

CRN: 2006/2007 hat Devil 321 Millionen Euro umgesetzt, bei einer Umsatzrendite von 1 bis 1,5 Prozent. Was erwarten Sie fürs laufende Geschäftsjahr?

Grotjahn: Wir sind zuversichtlich, dieses Ergebnis im laufenden Jahr übertreffen zu können und damit unser kontinuierliches Wachstum der Vergangenheit erfolgreich fortzusetzen.

CRN: Karsten Hartmann hat mit seinem doch recht plötzlichen Rückzug aus der Devil-Geschäftsführung auch seinen Restanteil von 1,5 Prozent am Tulip-Konzern verkauft, der nun alleiniger Anteilseigner von Devil ist. Wird sich dadurch in der Zusammenarbeit, auch bei der Vermarktung der CE-Produkte unter der Marke Conceptronic, etwas ändern?

Grotjahn: Da wird sich definitiv nichts ändern. Wir arbeiten mit Tulip sehr gut zusammen. Es ist nicht leicht in Deutschland einen neuen Brand wie Conceptronic einzuführen, der bis vor einem Jahr nahezu unbekannt war. Das dauert länger als wir es erwartet hatten. Aber die Zahlen sind positiv.

CRN: Was planen Sie unter dem Begriff neue Vertriebsziele?

Grotjahn: Dazu gehört das Exportgeschäft, das in der Vergangenheit vernachlässigt worden ist. Weil man beim Export vorsichtig agieren muss, hatten wir uns auf diesem Feld nur sehr zurückhaltend bewegt. Künftig verstärken wir aber das Exportgeschäft. In Italien und Griechenland verfügen wir bereits über Handelsvertreter. Geplant sind auf jeden Fall muttersprachliche Vertriebsmitarbeiter für Spanien, Portugal und Großbritannien. Unter Umständen werden wir auch Firmen in den jeweiligen Ländern akquirieren. Die Nachfrage ist jedenfalls vorhanden. Conceptronic ist in Spanien mit etwa 27 Millionen Euro Marktführer.


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  2. Systemhäuser sind ein sehr wichtiges Thema

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