Digitalisierung der Medienlandschaft

Bezahlen fürs Bevormundungs-TV

2. Januar 2018, 11:38 Uhr | Jona van Laak

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Monopolisierung als Gefahr

Bernie Sanders bezweifelt die Unabhängigkeit der Berichterstattung (Foto: Bernie Sanders)
Bernie Sanders bezweifelt die Unabhängigkeit der Berichterstattung (Foto: Bernie Sanders)

Vielleicht ist die heutige Kultur eine Kultur von »House of Cards« oder »The Crown« und nicht des »Musikantenstadel« oder des »Bergdoktor«. Rundfunkgebühren führen hier zu einem verzerrten Abbild dieses Kulturwandels. Der Wille der Konsumenten wird bei den Inhalten nicht ausreichend berücksichtigt. Auf der anderen Seite muss eine Demokratie auch im 21. Jahrhundert eine unabhängige Berichterstattung sicherstellen. Es ist fraglich, ob das gewährleistet werden kann, wenn eine vollständig privatisierte Medienlandschaft einzig dem mehrheitlichen Willen des Konsumenten folgt.

Die Medienlandschaft völlig dem Spiel der Marktkräfte zu überlassen, ist nicht frei von Risiko. Sie kann zu einer Monopolisierung führen, wie das Beispiel des US-amerikanischen Präsidentschaftskandidaten Bernie Sanders zeigte. Dieser hatte in der auf den nahenden Zweikampf zwischen Donald Trump gegen Hillary Clinton zugespitzen Wahlberichterstattung wenig Sendezeit für seine politischen Botschaften bekommen. Dennoch macht das digitale Zeitalter eine Reform der Medienlandschaft notwendig. Es ist kein Luxus, wenn eine Demokratie über finanziell unabhängige Medienhäuser verfügt. Dass aber Rundfunkräte über die Belange der Mehrheit entscheiden, offenbart die Reformbedürftigkeit. Schließlich leisten auch viele private Medienunternehmen durchaus unabhängigen Journalismus.


  1. Bezahlen fürs Bevormundungs-TV
  2. Kultursicherung?
  3. Monopolisierung als Gefahr

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