Die wachsenden Budgets für Business Process Management (BPM) zeigen, für wie wichtig die meisten Unternehmen dessen Potential erachten. Doch hat BPM - wie von einigen Analysten propagiert - wirklich das Zeug, um als »Killerapplikation« sogar Enterprise Resource Planning (ERP) abzulösen?
Laut einer aktuellen Gartner-Umfrage bleiben die Unternehmensausgaben für Business Process Management (BPM) in den kommenden 12 Monaten auf Wachstumskurs. Aber auch ein viel radikaleres Szenario ist Gesprächsthema auf Analystenkonferenzen: Mittelfristig, so die These, werde BPM in den Unternehmen Enterprise Resource Planning (ERP) ersetzen - also BPM als »Killerapplikation«.
Für einen Abgesang auf ERP ist es jedoch noch viel zu früh. BPM und ERP sind nämlich nicht Täter und Opfer, sondern Komplizen, die Hand in Hand arbeiten. Im Grundsatz bewegen sich Entscheidungen über Unternehmenssoftware stets im Spannungsfeld zwischen vollständiger Standardisierung einerseits und vollkommener Flexibilität andererseits. Dabei stehen klassische ERP-Systeme für die Standardisierung; wer indes eine möglichst große Flexibilität anstrebt, hat die Wahl zwischen Eigenentwicklung und Einsatz von BPM. BPM schneidet dabei im Vergleich zu Eigenentwicklungen nicht nur deshalb besser ab, weil es wesentlich kosteneffizienter ist. Für BPM spricht außerdem, dass es sich als Bestandteil der Technologieplattform SAP NetWeaver gut in die SAP Business Suite integrieren lässt.