Handel

Business Continuity als Basis für E-Commerce

5. Juli 2023, 9:50 Uhr | Autor: Hardy Kestin / Redaktion: Sabine Narloch
© Pattanaphong Khaunkaew/123rf

Der digitale Wandel und die strikte Kundenorientierung gehen für E-Commerce-Unternehmen nicht ohne die Transformation der IT-Infrastruktur einher. Das gilt besonders für sensible IT-Bereiche wie Sicherheit, Datenschutz und Anforderungen an die Business Continuity.

Die Cloud hat sich zur bevorzugten IT-Plattform für E-Commerce-Modelle entwickelt. Sie ist hoch skalierbar, um Ressourcen schnell und einfach den aktuellen Geschäftsgegebenheiten anpassen zu können, flexibel genug für die Verwirklichung neuer Geschäftsideen und lässt sich dabei mitunter kosteneffizient betreiben. Durch die Auslagerung der IT an spezialisierte Unternehmen reduziert sich zudem die Zahl eigener IT-Fachkräfte und des benötigten dedizierten Equipments.

Doch die Aufgaben für Rechenzentrumsbetreiber liegen längst nicht mehr nur darin, genügend „Blech“ in Form von Serverkapazitäten, Speicherplatz und Netzwerkinfrastruktur in hoch sicheren Gebäuden unter Verschluss zu halten. Das E-Commerce-Geschäft funktioniert nach eigenen IT-Regeln.

Besondere Anforderungen im Handel

Mit dem anhaltenden E-Commerce-Boom müssen Datacenter nämlich nicht mehr nur eine zunehmende Datenflut bewältigen, hohe Bandbreiten und niedrige Latenzzeiten garantieren können, um ihren Kunden und Kundeskunden eine schnelle und zuverlässige Konnektivität zu ermöglichen. Gerade das Thema Skalierbarkeit zählt für Rechenzentrumsbetreiber zum Standard, um beispielsweise saisonale Schwankungen während Spitzenzeiten wie dem Black Friday oder der Weihnachtszeit adaptieren zu können. Denn im E-Commerce-Umfeld spielt die „Aufrechterhaltung des Geschäfts“ eine existenzielle Rolle, indem sie Risiken minimiert, die Kontinuität der Kundendienstleistung sicherstellt, die Unternehmensreputation schützt, die Einhaltung von Vorschriften gewährleistet und die Durchgängigkeit der Lieferkette ermöglicht.

Rechenzentren stehen in der Verantwortung, potenzielle Risiken zu identifizieren und Strategien zur Risikominimierung zu erarbeiten. Zudem gilt es, Maßnahmen zur Vorbeugung und Reaktionen auf potenzielle Bedrohungen und alternative Kommunikationswege, Notfallwiederherstellungspläne und redundante Systeme umsetzen zu können, um die Gefahr von Ausfallzeiten auf ein Minimum zu reduzieren. Für Datacenter dreht sich also längst nicht mehr alles nur darum, Racks und Storage zur Verfügung zu stellen, sondern als versierter Dienstleister aufzutreten.

Datenschutz und Datensicherheit im Fokus

Das E-Commerce-Geschäft stellt zudem hohe Anforderungen an die IT-Sicherheit und den Datenschutz, um sensible Informationen wie Zahlungsinformationen und persönliche Kundendaten in sicheren Händen zu wissen – ein Aspekt, der besonders in Deutschland mit harten gesetzlichen Vorlagen einhergeht. Während sich die großen Cloud-Anbieter in Sachen Skalierbarkeit und Flexibilität keine Blöße geben, stehen die hierzulande so wichtigen Themen Datensicherheit und Datenschutz bei US-amerikanischen Anbietern nicht unbedingt im Mittelpunkt der Geschäftsstrategie: US-Konzerne unterliegen dem USA Patriot Act, womit die Hoheitsgewalt über sensible Informationen nicht mehr beim Unternehmen liegt.

Zertifizierungen: Mit Brief und Siegel

Eine Richtschnur für Händler bei der Auswahl eines geeigneten Providers stellen Zertifizierungen dar. Sie bezeugen, dass Datacenter die beworbene Prozess- und Servicequalität in der Praxis auch erreichen. Um die hohe Zahl und Vielfalt der Anforderungen und die damit verbundenen Audits effizient bewältigen zu können, sollte bei Rechenzentrumsbetreibern ein internes integriertes Kontrollsystem (IKS) greifen. Diese systematisch durchgeführten internen und externen Kontrollen geben Kunden die Gewissheit, dass das Qualitätsmanagement tatsächlich greift und die Prozesse danach ausgerichtet sind. Unabhängig davon, ob es um Colocation, Managed Services oder reine Cloud-Infrastrukturen geht, haben sich in Deutschland zertifizierte Datacenter etabliert, die beide Welten miteinander vereinen und sowohl die gesetzlichen als auch technischen Voraussetzungen mitbringen. Beispielsweise die Einhaltung entsprechender Schutzklassen und ein bestätigtes IT-Sicherheitsniveau durch Zertifizierungsinstanzen wie dem BSI oder TÜV.

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