CI Plus Standard für Digital-TV vergrault Verbraucher
Der Settop-Boxen Hersteller Dream Multimedia steht dem neuen CI Plus Standard für digitales Fernsehen äußerst kritisch gegenüber. In der derzeitigen Diskussion würden die Wünsche des Verbrauchers zu sehr außer Acht gelassen.

Zwar seien interoperable und herstellerübergreifende Standards im digitalen Fernsehen unabdingbar, jedoch dürften diese nicht entgegen der Interessen des Verbrauchers durchgesetzt werden. Die Musikindustrie musste schmerzhaft erfahren, wie man es nicht macht. Der Verbraucher will keinen Kopierschutz, kein Digital Rights Management, das ihn in seinem Medienkonsum einschränkt.
Auf die Frage, warum ein neuer Standard entwickelt werden muss, um die Anforderungen des Jugendschutzes zu erfüllen, wenn bereits bei Arena Sat ein von den Landesmedienanstalten geprüfter Jugendschutz auf Basis von Common Interface 1.0 existiert, fehle bislang jede Antwort.
Dream Multimedia warnt davor, zu sehr den Forderungen von Inhalteanbietern und Plattformbetreibern nachzukommen, denn am Ende sei es der Verbraucher, der darüber entscheidet, ob er sich ein weiteres Gerät ins Wohnzimmer stellen will. Selbst wenn er dazu bereit wäre, müsse er noch den vom jeweiligen Inhalteanbieter eingesetzten Kopierschutz akzeptieren.
»CI Plus mag den Forderungen der Industrie entsprechen, aber jeder weiß doch, wie der Verbraucher reagiert, wenn ihm gesagt wird, dass er wieder einmal ein neues Gerät benötigt. Er wird so lange bei seiner vorhandenen Hardware bleiben, bis es nicht mehr anders geht. Warum haben wir im Kabel wohl noch so viele Analogkunden? CI Plus wird einen langen Atem haben müssen, wenn der Verbraucher den neuen Standard nicht von vornherein akzeptieren sollte. So stelle ich mir die Digitalisierung des Fernsehens nicht vor«, so Dream Multimedia-Geschäftsführer Alpaslan Karasu.