Cisco übernimmt dieses Jahr bereits die sechste Firma. Es ist fast wie in alten Zeiten: Mit dem Kauf der britischen Firma Parc Technologies für rund neun Millionen US-Dollar in bar übernimmt der Netzwerkprimus in diesem Jahr bereits die sechste Technologiefirma.
Parc Technologies Ltd., ein Spin-off des Forschungszentrums für Suchalgorithmen am Imperial College der Universität London, entwickelt Traffic-Engineering-Lösungen und Software zur Router-Optimierung. Die Algorithmen von Parc helfen dabei, Netzwerk-Routing-Probleme zu lösen, etwa komplexe Quality-of-Service-Einschränkungen wie sie von Service Providern benötigt werden. Die Technologie von Parc wird von Cisco zunächst für die Planung und Optimierung von Multiprotocol Label Switching (MPLS) verwendet.
Cisco erwirbt von Parc sowohl die Route Server Software für den Aufbau von primären und Backup-MPLS-TE-Tunneln als auch eine Entwicklungsplattform für hybride Optimierungsalgorithmen. Die Software von Parc wird in das MPLS-Management-Produktportfolio von Cisco aufgenommen und als Komponente des IP Solution Centers (ISC) verfügbar sein. Die integrierte Lösung wird optimierte Datenpfade sowohl für primären Traffic als auch für Backup Traffic zur schnellen Wiederherstellung berechnen und bereitstellen.
Strategische Zukäufe tätigte Cisco dieses Jahr bereits im relativ neuen Storage-Gescäft und im gehobenen Netzwerksegment: Im Februar stockte Cisco für 750 Millionen Dollar seine Beteiligung an Andiamo von 44 auf 100 Prozent auf und integrierte die rund 317 Andiamo-Mitarbeiter in seine Internet Switching Business Unit. Im Juni ergänzte Cisco seinen Storage-Bereich mit Actona Technologies für rund 82 Millionen US-Dollar um einen Storage-Software-Spezialisten. Für rund 89 Millionen Dollar ergänzte Cisco sein Portfolio um die Rechte um die Technologien und Patente des Router-Spezialisten Procket Networks, 39 Millionen US-Dollar in bar war den Kaliforniern im März dieses Jahres die Technologie des israelischen Unternehmens Riverhead Networks zur Abwehr von Distributed-Denial-of-Service-Angriffen (DDoS) wert. Und schließlich brachte Twingo Systems für fünf Millionen US-Dollar Cisco Know-how im SSL-Segment: Eine Desktop-Software, die nach Ende einer SSL-Verbindung Daten löscht, die einem Angreifer von Nutzen sein könnten - also temporäre Dateien, Cookies oder E-Mail-Anhänge.