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Comparex verklagt Management

19. April 2010, 10:52 Uhr | Nadine Kasszian
Comparex Schweiz stellt Strafanzeige gegen CEO Oliver Schalch

Die PC-Ware-Tochter Comparex Schweiz wehrt sich jetzt gegen die Massenkündigungen ihrer Mitarbeiter. Das Vorgehen des inzwischen freigestellten CEO Oliver Schalch und des Bison-Chefs wird als unlauter und geschäftsschädigend gesehen. Comparex stellt Strafanzeige.

Wie bereits angekündigt, leitet der IT-Dienstleister Comparex Schweiz jetzt rechtliche Schritte gegen sein Management ein. Ein Großteil der Mitarbeiter des Unternehmens hatte in der vergangenen Woche geschlossen gekündigt - gemeinsam mit dem Top-Management (CRN berichtete). Diesen riskanten Schritt hätten die Mitarbeiter nicht gewagt, wäre ihnen nicht von der Bison Schweiz AG, die eine Minderheitsbeteiligung an Comparex hält, neue Arbeitsverträge angeboten worden. Das Verhalten des CEO der Comparex Schweiz, Oliver Schalch, und dasjenige von Bison wird vom Verwaltungsrat des Dienstleister und von der Mehrheitsaktionärin PC-Ware als unlauter und geschäftsschädigend angesehen. PC-Ware und Comparex Schweiz haben nach eigenen Angaben das Vertrauen in das Management verloren und den CEO sofort freigestellt. Es wurde zudem eine Strafanzeige eingereicht. Gleichzeitig prüft Comparex zivilrechtliche Schritte gegen die Verantwortlichen der Mitarbeiter-Transaktionen. Es ist nach Ansicht von Comparex davon auszugehen, dass die eigenen Mitarbeitenden von Oliver Schalch unter Druck gesetzt worden sind. Der Verwaltungsrat will die Mitarbeiter im Unternehmen halten.

Als Interims-Geschäftsführer wurde nun Peter Jung eingesetzt, der die Organisation sehr gut kennt. Peter Jung leitet die Comparex Group. Er wird von Karl Hoppler, Vorstandsmitglied und langjähriger CEO der Comparex Schweiz AG, unterstützt. Das Unternehmen räumt ein, dass der Geschäftsbetrieb durch die jüngsten Vorfälle zwar tangiert ist, aber bis auf weiteres uneingeschränkt sichergestellt werden kann. Der Konzern versichert, dass gemeinsam mit dem Verwaltungsrat und Firmengründer dafür gesorgt wird, dass die Leistungen in der gewohnten Qualität bereitgestellt werden. Sämtliche Mitarbeitende arbeiten während ihrer mehrmonatigen Kündigungsfristen in ihren Funktionen weiter. »Die Kunden des IT-Dienstleisters werden die Auswirkungen dieses unlauteren Angriffs nicht zu spüren bekommen«, meldet das Unternehmen. Die Software-Gesellschaft in Dietikonm, die unter dem Namen PC-Ware Schweiz fortgeführt wurde, ist vom Vorgang in Sursee nicht betroffen.


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