Schritt 2: Smart vernetzt – alles im Blick
Bei der Corona-gerechten Planung von Büroräumen und Arbeitsplatzumgebungen wird ebenso ein gezieltes Flächenmanagement relevant. Gebäude- und Facility Manager müssen Tischpositionen überdenken, Abstandseinhaltungen in den Gängen kontrollieren und möglichst schon im Voraus planen, wie viele Mitarbeiter vor Ort sein dürfen. Hier können insbesondere intelligente Echtzeit-Statistiken Aufschluss über die optimale Raumnutzung von Unternehmen geben, um den gemeinsamen Aufenthalt von Personen in einem Bereich zu koordinieren. Unternehmen können Mitarbeitern beispielsweise mit einem intelligenten Flächenmanagement vorgeben, „dass nur buchbare Arbeitsplätze wirklich benutzt werden können, um die Mitarbeiterzahl pro Quadratmeter definitiv einzuhalten. Zum anderen kann festgestellt werden, in welchen Bereichen sich wie viele Personen aufhalten,“ so Theiß. Eine Belegungserkennung vermeidet hier unter Umständen, dass Besprechungszimmer schon nach einer Einmalbelegung komplett desinfiziert oder für den restlichen Tag gesperrt werden müssen. Darüber hinaus sichern automatisierte Hinweise an den Facility Manager oder die Reinigungskräfte, insbesondere in Großunternehmen, die schnellstmögliche Wiederbelegung.
Sind zu viele Personen auf dem Gang, kann auch ein Schleusensystem sinnvoll sein. Die Lösung zählt eintretende Personen, gibt Hinweise über den Belegungsgrad und erteilt Sicherheitsempfehlungen beim Betreten. Intelligente Flächenmanagement-Systeme mit einsehbaren Belegungsplänen und Heatmaps oder auch eine Indoor-Navigation der einzelnen Mitarbeiter durch das Gebäude zum nächsten freien Arbeitsplatz unterstützen eine verbesserte Flächenausnutzung, optimieren Betriebsabläufe und minimieren damit auch den Energieverbrauch. Gleichzeitig kann sich das Facility Management die Analysemöglichkeit von Echtzeit- sowie historischen Daten zunutze machen, um langfristig über die Auslastung im Gebäude zu entscheiden (zum Beispiel Öffnung oder Schließung eines neuen Flügels) und die potenziell aufkommende Personendichte zu überwachen.
Nachforschungen von Offezio zu Workspaces haben ergeben, dass Glaswände, Raumgrößen, Raumschnitte, Möglichkeiten zur Mikro-Interaktion durch Interaktions- und Austauschflächen oder auch die Positionierung einer guten Kaffeemaschine einen großen Einfluss auf eine optimale Arbeitsweise haben. Wer dabei nicht auf aufwendige Aufrüstungslösungen zurückgreifen möchte, kann auch optische Schrank- und Trennsysteme umfunktionieren, diese wie Legobausteine individuell auf die Raumsituation zuschneiden und gegebenenfalls zusätzlich mit Plexiglas ausstatten. So kann eine komplettes „Einkasteln“ mit Glaswänden oder Glasscheibe vermieden werden. Aus vielen Experimenten weiß Offezio-CEO Markus Ortmann: „Glaswände teilen die Mitarbeiter automatisch in Marketiers, die Business Developer, die Entwickler und man hat eigentlich 50 Prozent weniger Arbeitszeit, weil sie meistens erst in dem Meetingraum gehen, um sich abzustimmen.“ Gleichzeitig punktet der Rückbau zu Post-Corona-Zeiten auch im Sinne der Nachhaltigkeit.