Die amerikanische Firma Lite Appliance will Mitte 2007 einen Notebook-Rechner herausbringen, der nur 150 Dollar kostet. Besonders viel Komfort können Nutzer des »Lite Computer« allerdings nicht erwarten.
Nur das Nötigste will Lite Appliance in ihren »Lite Computer« integrieren. Trotzdem bietet das Notebook für 150 Dollar angeblich alles, was der Anwender benötigt.
»Der Nutzer kann im Internet surfen und Fotos herunterladen«, so Jack Knocke, Senior Vice President Business Development bei Lite. »Außerdem stehen eine Textverarbeitungssoftware und eine Tabellenkalkulation zur Verfügung.«
Um den Preis niedrig zu halten, verwendet das Unternehmen so gut wie keine Komponenten namhafter Hersteller wie Intel, AMD oder Microsoft. Der Prozessor »Blackfin« etwa stammt von Analog Devices und kommt vorzugsweise in Multimedia-Playern und Satellitenreceivern zum Einsatz.
Das Betriebssystem hat Lite Appliances selbst entwickelt. Integriert sind ein Web-Browser, ein Media-Player und eine Instant-Messaging-Software. Mit dabei ist außerdem ein Voice-over-IP-Softphone. Nach Angaben von Knocke laufen auf dem Rechner allerdings auch Anwendungen von Microsoft.
Bei den Office-Paketen greift Lite Appliances auf Online-Clones von »Microsoft Office« zurück, etwa »Docs & Spreadsheets« von Google oder »Think Free«. Auf eine Festplatte hat Lite verzichtet. Stattdessen muss der Nutzer Daten auf USB-Sticks oder externen Harddisks speichern.
Chancen für das Billigsystem sieht der Hersteller vor allem als »Zweitrechner«. Die Anwendungsdaten lassen sich Jack Knocke zufolge problemlos zwischen einem »richtigen« PC oder Notebook und dem Lite Computer hin und her transferieren.
Neben einem portablen Rechner entwickelt Lite Appliances auch ein Barebone-System. Ein Prototyp ist bereits fertig. Der Rechner hat keinen teuren LCD-Monitor und ist daher nochmals um 50 bis 100 Dollar billiger.
Auch Nicholas Negroponte, der ehemalige Leiter des Massachusetts Institute of Technology, hat im Rahmen seines Projekts »One Laptop per Child« einen Notebook-Rechner für 100 Dollar entwickeln lassen. Nach einem Bericht auf Heise Online sind derzeit die ersten 100 Geräte im Test.
Das System ist mit einem AMD-Prozessor »Geode GX500« mit 366 MHz und 128 MByte Arbeitsspeicher ausgestattet. Ebenso wie beim Lite Computer hat der Rechner keine Festplatte. Stattdessen dient ein 512-MByte-Flash-Chip als Massenspeicher. Außerdem mit an Bord: ein integrierter WLAN-Chip, Mikrofon, Lautsprecher und eine Digitalkamera.
Mit dem Projekt will Negroponte erreichen, dass Kinder in Entwicklungsländern Zugang zu PCs und dem Internet erhalten. Deshalb ist das Notebook nicht im Handel erhältlich.
Die Systeme sollen vielmehr von Regierungsbehörden direkt an Schulen ausgeliefert werden. Angeblich liegen bereits Bestellungen für mehr als vier Millionen Geräte vor.
Bericht auf Heise Online vom 20. Dezember 2006 zum Projekt »One Laptop per Child«