CRN-Exklusiv-Interview

Das plant Transtec-Chef Bahde

23. Juli 2010, 14:58 Uhr | Markus Reuter
Transtec-Chef Bahde wertet die Marke Lynx auf

Hans-Jürgen Bahde ist seit Oktober 2009 Alleinvorstand der Transtec AG (Marke „Lynx"). Auf der Hauptversammlung kündigte der Manager eine strategische Neuausrichtung an. Bahde erzählt crn.de, wie er Transtec neu aufstellen wird.

CRN: Welche Veränderungen streben Sie an?

Bahde: Wir haben einen umfangreichen Plan zum Umbau des Konzerns entwickelt, um zukünftig ein nachhaltiges Wachstum und die Profitabilität unseres Unternehmens sicherzustellen. Ganz kurz gesagt, werden wir die Organisation rund um die bereits bestehenden Unternehmen – transtec und Lynx – neu strukturieren und ausrichten. Das wird sowohl interne Prozesse als auch die Leistungsschwerpunkte beider Unternehmen betreffen.

CRN: Wie werden die Unternehmen der transtec Gruppe zukünftig aufgestellt sein?

Bahde: Die beiden Marken haben unterschiedliche Historien und Stärken: transtec hat 30 Jahre Erfahrung in der Entwicklung und Realisierung komplexer IT-Lösungen und sehr gute Kontakte zu Forschungs- und Entwicklungsorganisationen. Zwei Drittel aller europäischen Universitäten sind bereits transtec Kunden, in Deutschland beispielsweise die Universität Tübingen, die TU Darmstadt oder das Forschungszentrum Dresden-Rossendorf. Das Knowhow aus diesen Projekten werden wir zukünftig noch stärker bei transtec fokussieren.

CRN: Transtec übernahm die Marke Lynx 2006 von der insolventen Krystaltech Lynx. Was passiert mit Lynx?

Bahde: Die Lynx ITSystem liefert IT-Produkte, die nach den Anforderungen der Mittelstandskunden konfiguriert werden. Lynx Produkte werden heute und auch in Zukunft ausschließlich indirekt über den Fachhandel und Systemhäuser verkauft. Auch die transtec AG wird Lynx Produkte einsetzen.

CRN: Welche Berührungspunkte werden transtec und Lynx haben?

Bahde: Vereinfacht könnte man sagen: transtec entwickelt, vermarktet und realisiert kundenindividuelle, komplexe IT-Lösungen. Lynx vertreibt konfigurierbare IT-Produkte im indirekten Kanal. Davon profitieren beide Marken.

CRN. Wie wird sich das Produktportfolio bei transtec und Lynx verändern?

Bahde: Die größte Änderung wird sein, dass transtec und Lynx ab 1. Oktober 2010 teilweise das gleiche, erweiterte Produktportfolio anbieten werden. Davon profitieren transtec Kunden, die zukünftig auf ein breiteres Hardware-Portfolio zugreifen können. Lynx Partner können die Kompetenz von transtec in ihrem Marktsegment nutzen, denn Lynx wird auch technisch komplexere Produkte, wie zum Beispiel Virtualisierungsbundles, anbieten. Diese werden bei transtec designed und entwickelt.

CRN: Planen Sie weitere strategische Partnerschaften?

Bahde: Im heutigen Markt kann ein Unternehmen unserer Größe und Strategie nicht mehr nur aus sich selbst heraus agieren. Wir bringen eigene Stärken ein - insbesondere in der Produktentwicklung sowie im Lösungs-Engineering - und decken weitere Bereiche durch Partnerschaften ab. Auf der weltweit wichtigsten HPC-Messe, der International Supercomputing Conference in Hamburg, haben wir am 31. Mai 2010 eine europäische Vertriebspartnerschaft mit Cray, dem weltweiten Markt- und Technikführer im Bereich HPC, geschlossen. Wir werden noch in diesem Jahr weitere Partnerschaften mit Technologieführern eingehen.

CRN: Was ist die Zielsetzung Ihrer Neuausrichtung?

Bahde: Wir werden transtec an der Schnittstelle zwischen Hochleistungs-IT-Systemen für Forschungsinstitute und bezahlbaren, leistungsstarken Lösungen für Mittelstandskunden zu einem erfolgreichen europäischen Premium-Anbieter im Bereich HPC entwickeln. Wir sehen transtec hier ab 2012 unter den Top-5 Anbietern. Nicht nur wir, sondern beispielsweise auch Microsoft oder Intel, gehen davon aus, dass der Mittelstand immer mehr Rechenleistung brauchen wird - ich nenne das die Industrialisierung des High Performance Computings in den Mittelstand.


  1. Das plant Transtec-Chef Bahde
  2. Das passiert mit den Mitarbeitern

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