Deutsche Top IT-Standorte (Folge 7): Ruhrgebiet

Das Ruhrgebiet macht Kohle mit IT

12. März 2009, 10:55 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Fraunhofer - und andere, intelligente Häuser

UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen-Katernberg (Bildquelle: Regionalverband Ruhrgebiet)
UNESCO-Weltkulturerbe Zeche Zollverein in Essen-Katernberg (Bildquelle: Regionalverband Ruhrgebiet)

Auch die Themen Forschung und Entwicklung werden im »Pott« groß geschrieben: So ist etwa das Horst-Görtz Institut für IT-Sicherheit an der Ruhr-Universität Bochum mit neun Professoren aus den Bereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Mathematik sowie E-Business und Jura und derzeit 50 Wissenschaftlern die größte Hochschuleinrichtung dieser Fachrichtung in Europa und deckt nahezu alle Bereiche der Kryptographie und IT-Sicherheit ab. Auf dem Essener Campus der Universität Duisburg-Essen befindet sich der größte Fachbereich Wirtschaftsinformatik im deutschsprachigen Raum. Die Ausbildung zum IT-Professional am IT Center in Dortmund ist derzeit einer der schnellsten IT Studiengänge Deutschlands. 93 Prozent der Absolventen finden im Anschluss an das Studium eine Festanstellung. Das Fraunhofer IML-Institut in Dortmund hat sich als wichtige Schnittstelle zwischen Logistik-Forschung und der Wirtschaft etabliert; erforscht werden dort beispielsweise RFID-Lösungen für die Warenwirtschaft. Die IMST GmbH in Kamp Lintfort ist ein Institut für Mobil- und Satellitenfunk-Technologie – es gilt als erfahrenes Entwicklungshaus für Funksysteme und Mikroelektronik.

Mit der Forschungsanlage »in Haus 1« der Fraunhofer Gesellschaft wurde 2001 in Duisburg ein Innovationszentrum für Wohnimmobilien eröffnet. Hier entstehen neue Technologie- und Anwendungslösungen für private Wohnhäuser und für unterschiedliche Immobilien der Wohnungswirtschaft. Aus Sicht der Anwender geht es dabei etwa darum, die Betriebskosten und den Energieverbrauch zu senken, die Umwelt zu schonen, die Sicherheit zu erhöhen, Senioren länger ein eigenständiges Leben zu ermöglichen, aber auch den Komfort zu steigern, etwa durch Multimedia-Lösungen und Konzepte für die einfache Bedienung der im Haus installierten Technik. Viele der in »in Haus 1« entwickelten und erprobten Lösungen sind mittlerweile durch die in Haus GmbH erfolgreich in die Praxisanwendung gebracht worden.

Für die Erweiterung des Innovationszentrums schlossen sich neun Fraunhofer-Institute unter Leitung des Duisburger Fraunhofer-Instituts für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme zusammen. Bei der im Januar 2009 eröffneten Erweiterung dreht sich alles um technische Systemlösungen für den Nutzimmobilienbereich. Alle Tests und Entwicklungen erfolgen dabei in Kooperation mit Wirtschaftspartnern wie etwa Hochtief, T-Systems, Berker und der Hotelkette Lindner.


  1. Das Ruhrgebiet macht Kohle mit IT
  2. Nur sechs Zechen - aber jede Menge IT-Firmen
  3. Fraunhofer - und andere, intelligente Häuser
  4. Gutes Netzwerk für IT-Firmen - aber schlechtes Verkehrsnetz
  5. Das Ruhrgebiet im Profil

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