Welche technischen Möglichkeiten sich im Unternehmenskontext mit dem Mobilfunkstandard 5G eröffnen, beleuchtet Jonathan Lacefield von DataStax.
5G könnte sich zu einem Schlüsselelement der Digitalisierung entwickeln, denn Geschwindigkeit ist alles im Zeitalter der Vernetzung. So wäre mit 5G denkbar, dass Mobilfunknetze eine bis zu 100-fache Geschwindigkeitssteigerung erfahren. Statt den 4G-Kennzahlen von vier bis zwölf Megabit pro Sekunde (Mbps) und Spitzenleistungen im Download von 50 Mbps können zum Beispiel 5G-Netzwerke der ITU IMT-2020 Bauweise theoretisch mit bis zu 20 Gigabit pro Sekunde (Gbps) aufwarten. Endnutzer kommen zwar vermutlich „nur“ in den Genuss von Services mit circa 1 Gbps, aber auch dieses vermeintlich geringere Performanceplus ermöglicht Datenübertragungen im Gigabyte-Bereich in Quasi-Echtzeit – eine dringende Voraussetzung für die weitere Entwicklung der Industrie-Trendthemen IoT, Industrie 4.0 und autonomes Fahren.
Durch das Mehr an Daten ließe sich für intelligente Fahrassistenten ein noch genaueres Straßenbild generieren. In den smarten Fabrikhallen könnten Predictive-Maintenance-Systeme noch präziser agieren, Unterbrechungen und Produktionsfehler ließen sich weitestgehend eliminieren. Und die Unterhaltungsindustrie könnte damit auf die steigende Nachfrage für das Streaming von hochauflösenden Multimediainhalten on Demand reagieren. Aber auch jenseits konkreter Anwendungsszenarien müssen sich Unternehmen auf Datenverbindungen im Geschwindigkeitsbereich von 5G einstellen — bedingt durch den anwendergetriebenen Fokus auf online-basierte Service- und Geschäftsmodelle.
Datenverfügbarkeit als Erfolgsfaktor
Ein schneller Austausch großer Datenmengen bedeutet genauere Analysen, Prognosen und Modelle, was den Weg für die neue Lösungen der Zukunft bereitet. Dem prognostizierten Effizienzgewinn durch 5G werden sich Unternehmen daher nicht verschließen können, wenn sie weiterhin Erfolg am Markt haben wollen. Das bedeutet die ganzheitliche Planung des und entsprechende Investitionen in das eigene Datenmanagement. Das neue Netzwerk liefert die Geschwindigkeit – doch um davon profitieren zu können, benötigen Unternehmen die entsprechende Infrastruktur. Diese muss zum einen hochskalierbar sein, um dem exponentiell steigenden Datenvolumen Rechnung zu tragen. Zum anderen muss die Infrastruktur die Hochverfügbarkeit der Daten garantieren und das Risiko von Ausfällen so weit wie möglich reduzieren.
„Always on“ heißt die Parole der Zukunft. Das bedeutet weg von stationären Legacy-Anwendungen und einen Umzug in hybride Cloud-Infrastrukturen, in denen die Rohdaten aus Services verschiedener Anbieter in einer konvergenten Datenmanagement-Plattform mit vereinheitlichten Dateiformaten zusammenlaufen. Mit diesen zentral verwalteten Plattformen lassen sich die individuellen Dienstleistungen unter einen Hut bringen und die gesammelten Daten für weitere Analysen und Verwendungen vorbereiten — und gemäß den geltenden Sicherheitsstandards schützen. Mit der bisher vorherrschenden Silo-Denkweise kann man diese Vorteile nicht ausschöpfen – mit oder ohne 5G.
Die richtige Vorbereitung
Eine erfolgreiche Transformation in ein 5G-konformes Datenmanagement heißt für Unternehmen also zweierlei: Das Aufbrechen von Datensilos und eine ehrliche Evaluation der eigenen Datenbankfähigkeiten. Letzteres bedeutet, einen Unterbau für cloud-basierte Data Layer zu schaffen. Im Vergleich zu On-Premises-Infrastrukturen bieten diese die nötige Flexibilität und Skalierbarkeit für ein zukunftssicheres Datenmanagement – wenn sie in der richtigen Plattform verankert sind. Diese Plattform sollte die Vereinheitlichung von Datenströmen und Dateiformaten priorisieren, um dem Risiko etwaiger Kompatibilitätskonflikte vorzubeugen. Denn nur mit der entsprechenden Vorarbeit können Unternehmen das Maximum aus den neuen Datenhöchstgeschwindigkeiten herausholen. Wenn sie sich dieser Herausforderung jedoch stellen, sind sie damit für die Kundenanforderungen der digitalen Generation gewappnet.
Jonathan Lacefield ist Senior Director of Product Management – DSE Server bei DataStax