DDR-Memory wird knapper: Speicherbranche hofft auf goldenen Herbst. Speicher-Distributoren melden für September einen bisher zufrieden stellenden Geschäftsverlauf. Hält die derzeit ansteigende Nachfrage an, rechnen Experten für das vierte Quartal mit einer Verknappung bei DDR-RAMs.
Der Speichermarkt blickt zufrieden dem Quartalsende entgegen. »Die Nachfrage nach DDR-Speicherchips hat seit Anfang September spürbar angezogen«, bestätigt George E. Linardatos, Office Manager bei Transcend, gegenüber CRN. »Wir verzeichnen weltweit gute Auftragseingänge für DDR333/400-Module.« Nach einer anfänglich guten Verfügbarkeit komme es allerdings seit der KW 38 zu ersten Engpässen. Deutliches Anzeichen hierfür sei die allmähliche »Austrocknung« der Spotmärkte. »Dies lässt darauf schließen, dass nur noch wenige überschüssige Bestände auf den Markt gelangen«, erklärt Linardatos. »Die Einkaufspreise steigen stetig an ? wenn auch nur moderat.«
Vom 1. bis einschließlich 10. Oktober zelebriert die Volksrepublik China ihr 55-jähriges Bestehen. Die Branche geht davon aus, dass alle Aktivitäten auf dem chinesischen Absatzmarkt dadurch zum Erliegen kommen. Dies führt zu Aufstockungen der Lager in China. Spekulanten zögern mit ihren Bestellungen, darauf hoffend, dass die Preise in der zweiten Oktoberhälfte wieder nachgeben könnten.
In den letzten Wochen verzeichnete der HEK eine Wellenbewegung, mit Spitzen nach oben und unten. In einem 6-WochenRückblick zeigt sich aber, dass DDR333-Bausteine zwischen zwei und fünf Prozent günstiger wurden. DDR400-OEM-Module haben in dieser Zeit um bis zu vier Prozent nachgegeben. Major/Original-Ware blieb im Vergleich dazu auf einem stabilen Niveau. Für einen 256-MByte-Speicherriegel müssen Wiederverkäufer in der KW 38 mit circa 34,50 Euro kalkulieren. Ein 512-MByte-Modul ist ab etwa 63,90 Euro erhältlich. OEM-Memory können Reseller bereits ab 29,90 bzw. 58,90 Euro einkaufen.
»Das dritte Quartal 2004 weist einen überraschend starken Verlauf auf ? vor allem im Vergleich zu Q3/2003«, meint Transcend-Manager Linardatos. »Der stark boomende Flash-Markt hat ein hohes Wachstumspotenzial und war Hauptantrieb für positive Geschäftsabschlüsse im Speichermarkt. Im Standardspeicher-Bereich macht sich die allmählich spürbare Nachfrage nach DDR2-Modulen immer stärker bemerkbar.« Speziell bei DDR2 sollte der Fachhandel im Hinblick auf die Zufriedenheit ihrer Kunden großen Wert auf die Qualität legen. Module die nicht 100-prozentig den Normen entsprechen bzw. nicht ausreichend getestet wurden, können Probleme in den eingesetzten Rechnern nach sich ziehen.
Samsung warnt seit einigen Monaten vor einer Verknappung im NAND-Flash-Sektor für das vierte Quartal 2004. Die Anzeichen für einen tatsächlichen Engpass verdichten sich. Auf dem Spotmarkt geht die Verfügbarkeit von 1-GB-Flash-Chips zurück. Insider werten dies als Vorboten für steigende Preise ab Anfang Oktober.