Ein Pilotprojekt in Friedrichshafen wird ab Mitte 2009 die Umsetzung und Akzeptanz von De-Mail in einem ersten praktischen Einsatz testen. Dazu haben das BMI, die Stadt Friedrichshafen, der Internetdienstleister 1&1, T-Systems und der Gesamtverband der deutschen Versicherungswirtschaft auf dem 3. IT-Gipfel in Darmstadt im letzten November eine Absichtserklärung unterzeichnet. Die sogenannte T-City Friedrichshafen hat mit VDSL im Festnetz und HSDPA im Mobilfunknetz eine komplette und exzellente Breitbandinfrastruktur. »Mit der Pilotierung soll insbesondere die Akzeptanz beim Nutzer, die Anwenderfreundlichkeit und die Umsetzbarkeit des Konzepts überprüft werden«, erklärt Detlef Frank, Mitglied des Vorstandes der HUK24. Um den Piloten zu einem Erfolg zu machen, seien möglichst viele Nutzungsangebote notwendig. Dazu würde HUK24 mit vier Anwendungen beitragen. Frank zählt sie auf: eine qualifizierte E-Mail-Antwort auf eingehende elektronische Anfragen der Kunden, elektronische Briefe an die Kunden, Empfangsbestätigungen für Online-Anträge und -Änderungen sowie Zustellung von elektronischen Dokumenten, also beispielsweise der Rechnung. Angesichts von rund einer Million Kunden, mit denen HUK24 im Endausbau über De-Mail kommunizieren könnte, ist die relativ schnelle Amortisierung der De-Mail-Investitionen offensichtlich, auch wenn Detlef Frank mit Hinweis auf das frühe Stadium des Piloten noch keine Zahlen nennen will. Interessante Kostenperspektiven sehen auch der Luft- und Raumfahrtkonzern EADS und der Getriebespezialist und Automobilzulieferer ZF, die beide mit Tausenden von Mitarbeitern in Friedrichshafen ansässig sind. Beide Unternehmen wollen als De-Mail-Piloten den Versand von Gehaltsabrechnungen über das E-Mail-Intranet erproben. Dabei werden im Buchhaltungssystem des Unternehmens jeweils die De-Mail-Adressen der Gehaltsempfänger hinterlegt. Für die Zahlung erzeugt das System ein PDF-Dokument, das dem Ausdruck auf Papier entspricht (falls ein Mitarbeiter keine De-Mail-Adresse hat, wird wie bisher ein Papierdokument generiert). Dieses PDF-Dokument wird an eine automatisch erzeugte De-Mail angehängt. Vom Mailserver wird die Mail an das De-Mail-Gateway geleitet, welches dann einen sicheren Kommunikationskanal zum De-Mail-Provider aufbaut. Der Provider schickt die nunmehr mit De-Mail-Absender und -Empfänger versehene Nachricht (rechts-)sicher an das Postfach des jeweiligen Mitarbeiters.