In der Regel haben natürlich Unternehmen, die in der einen oder anderen Form (B2B, B2C oder beides) Geschäfte über das Internet machen, schon abgesicherte Transportinfrastrukturen, die aber selten rechtssicher sind, also im Streitfall vor Gericht die gleiche Beweiskraft wie ein Papierdokument haben. Die HUK24 beispielsweise stellt über ihr Web-Portal ein Postfach für die Kundenkommunikation zur Verfügung, das aber keine Rechtsverbindlichkeit hat, wie HUK24-Vorstandsmitglied Frank betont. Daher müssen eben, wie oben beschrieben, die Policen per gelbe Post verschickt werden. Auch der größte deutsche Direktversicherer, die mittlerweile zum Generali-Konzern gehörende Saarbrücker CosmosDirekt, die ebenfalls an der De-Mail-Pilotierung beteiligt ist, hat nach eigener Aussage »umfangreiche Erfahrungen mit der elektronischen Verbindung zwischen Kunden und Unternehmen. Im Rahmen des Pilotversuchs will CosmosDirekt zunächst die digitale »Erstellung von Versicherungsangeboten und die nicht-formalisierte Kommunikation mit Kunden« erproben. Anhand dieser ersten Prozesse will man zum einen Erfahrungen zur Nutzbarkeit und Akzeptanz machen und zum anderen eine »realistische Aufwandsabschätzung« darüber erhalten, was die Integration weiterer Prozesse kostet. Dass nicht nur Direktversicherer, sondern auch bekennende Vertreter der Vor-Ort-Betreuung zum Kreis der De-Mail-Piloten gehören, zeigt das Beispiel der Münsteraner LVM-Versicherungen. Als agenturbasierte Versicherung hat man bei LVM natürlich einschlägige Erfahrungen bei der IT-Anbindung der Außenstellen. Dabei nutzt man nach eigener Aussage »neben serviceorientierten Prozessen primär frei verfügbare und sichere Technologien in den eigenen Netzen«. Die dort realisierte Sicherheit will die LVM jetzt mit De-Mail auch den Kunden in der elektronischen Kommunikation bieten.