Der Abwärtstrend bei DDR-RAMs ist gestoppt. Im Juni tendierte der HEK für DDR-Speicher noch sprunghaft nach unten, seit der KW 27 gehen die Preise wieder nach oben. Die Nachfrage hat sich verbessert, vereinzelt kommt es bereits zu Lieferengpässen.
Der Preisverfall scheint gestoppt. Nachdem die HEKs für DDR-RAM-Module in der KW 20 sanken, kletterten die Kurse zwischen der KW 26 und KW 28 um bis zu 14 Prozent. »Derzeit erleben wir eine steigende Nachfrage und speziell im DDR-400-Bereich auch eine sinkende Verfügbarkeit«, erklärt Michael Thielers, Product Manager Components bei Actebis Peacock.
»Dies ist natürlich mit Vorsicht zu genießen«, warnt Marc Wirtz, Produkt Manager bei Api. »Die Nachfrage sinkt sofort wieder, sobald die Preise auch nur um wenige Punkte klettern. Da wir geradewegs auf das altbekannte Sommerloch zugehen, werden die Preise demnach auch ein bisschen nachgeben.«
Einige A-Brand-Wafer-Hersteller scheinen Produktionsschwierigkeiten zu haben, wogegen andere ihre DRAM-Fertigung zugunsten von NAND-Flash zurückfahren. »Man bemerkt eine Verknappung recht schnell, sobald Tier-1-OEMs Bestellungen bei den jeweiligen A-Brands platzieren«, erläutert Yves Plaire, Sales Manager bei PNY. »Daran erkennt man, dass die Hersteller auf die fehlende Nachfrage reagiert und die Produktions-Ressourcen verringert haben.«
Trotz aller Vorsicht, ist sich der Handel einig, dass sich die Grundstimmung im Markt verbessert und auch die Kundschaft eine erhöhte Kaufbereitschaft signalisiert hat. »Für die nächsten Wochen rechnen wir mit ähnlichen Voraussetzungen, sogar mit noch stärkerer Nachfrage«, erwartet Michael Christlmaier, Key Account Manager bei Ecom. »Die Erfahrungswerte aus den letzten Jahren zeigen, dass die Umsätze ab Juli wieder ansteigen ? und dieses Jahr starten wir aus einem höheren Niveau.«
Nachdem einige Chip-Produzenten ihre Kapazitäten zunächst von DDR- auf Flash-Speicher verlagert hatten, wird nun aufgrund der gesunkenen Preise in diesem Bereich auf die Produktion von DDR2 umgestellt. Zwar gilt DDR2 bereits heute als der neue Standard im Desktop- und Server-Bereich, einen schnellen Start soll die Technologie dennoch nicht haben. »Wir erwarten eine Preisparität zwischen DDR und DDR2 nicht vor Juni 2005«, sagt Vincent Hunter von Kingston Technology. »Die großen PC-Hersteller haben unterschiedliche Strategien, was die Adaption von DDR2 betrifft. Manche sind sehr aggressiv damit, möglichst alle neuen Rechner damit zu bestücken, andere warten noch ab.«
Insider gehen davon aus, dass sich spätestens Ende Juli der Preisanstieg wieder entspannt. Die Nachfrage sei für einen langfristigen Aufwärtstrend zu bescheiden.