Personalverantwortliche spähen Bewerber nur selten mit Hilfe von Suchmaschinen aus. Google oder soziale Netzwerke spielen also bei der Bewerberauswahl kaum eine Rolle, so das überraschende Ergebnis einer aktuellen Studie.
Durchgeführt worden ist die Studie von Studierenden der Kommunikaktionswissenschaften an der Universität Erfurt zusammen mit dem Jobportal Monster.de. Im Rahmen ihrer Bachelor-Abschlussarbeiten haben die Studierenden Recruiting-Messen besucht sowie Bewerber und die Personalverantwortlichen großer Unternehmen befragt. In den Fragen ging es um die tatsächliche Nutzung von Xing, Facebook und Co. im Bereich der Rekrutierung und über die Effizienz der Informationssuche im Netz. »Vielen Personalabteilungen ist der Zeitaufwand für einen vorherigen Check der Bewerber im Internet zu hoch«, fasst Dr. Heiner Stahl, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Erfurt und einer der Betreuer der Studie, die Ergebnisse zusammen. Der »schnüffelnde« bzw. googlende Personaler sei ein Mythos. »Vom gläsernen Bewerber sind wir weit entfernt«, so Stahl. Die Untersuchung zeige, dass zwischen Unternehmensrealität und medialer Präsenz eine große Lücke klaffe. Das klassische Bewerbungsverfahren verlaufe nach wie vor »analog«. Den Studienergebnissen zufolge werden geeignete Kandidaten, wenn überhaupt, erst zum Ende einer Bewerbungsphase digital »durchleuchtet«. So sei es beispielsweise denkbar, dass es im Fall von mehreren gleich qualifizierten Bewerbern eine Recherche im Internet gebe. Am Ende sei jedoch für die Anstellung immer noch der persönliche Eindruck ausschlaggebend.