Finanzierungsmodell Crowdfunding

Der Kick in die richtige Richtung

28. Juni 2013, 13:00 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Erfolgsfaktor Community

Gamer, Musikliebhaber, Cineasten und im Falle des Fair Trade-Smartphones, die Weltverbesserer. Erfolgreiche Crowdfunding-Projekte sind meist Spartenprodukte und sprechen eine klare und eingeschränkte Käufergruppe an. Denn erst der Enthusiasmus für eine bestimmte Sache, kann den Willen bestärken, Geld in eine bloße Idee zu investieren. Und auch für den Prozess der Umsetzung ist die Bindung des Spenders zum Projekt wichtig. Eine starke Community liefert das nötige Vertrauen und kreativen Input – während die Initiatoren einen ständigen Informationsfluss über soziale Kanäle aufrechterhalten müssen. Projektleiter dürfen sich also nicht zurücklehnen, warten bis das Geld eintrifft, um dann mit der Arbeit zu beginnen. Crowdfunding bedeutet eben auch den direkten Kontakt zwischen beiden Parteien. »Grundsätzlich geht nichts über eine ehrliche und gute Story – und die muss irgendwie Flügel bekommen«, schreibt, Simon Schnetzer, Geschäftsführer von Datajockey.

Dieses Gefühl der Greifbarkeit und Gleichstellung kann nur über Crowdfunder mit einer klaren Identität entstehen. Der Spender muss ich mit der Person hinter dem Projekt identifizieren können und sich durch den Informationsfluss als Teil des Teams wahrnehmen.

Im Umkehrschluss zeigt diese Verflechtung, dass das Modell Crowdfunding nicht für große Unternehmen funktionieren kann. Hier fehlen dem Spender ein Identifikationspunkt und die Gleichwertigkeit mit den Personen hinter dem Projekt. Ein Beispiel ist das Vorzeige-Projekt »Ouya« auf der Plattform Kickstarter. Mit fast fünf Millionen US-Dollar hat die Android-Konsole enorme finanzielle Mittel erhalten. Dieser Erfolg bewirkte jedoch die Entfernung von der Community und einen undurchschaubaren Arbeitsprozess. Erste Tests der Konsole durch die internationale Fachpresse zeigten anschließend, dass das Projekt den Erwartungen kaum gerecht werden kann.

Doch gerade für kleine Startups mit innovativen Ideen stellt Crowdfunding eine Finanzierungsbasis mit enormen Chancen dar, die jedoch nicht nur Kapital, sondern eine starke Verantwortung gegenüber der Community mit sich bringt.


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