Mittelfristig Rendite durch KI und ESG

Deutsche CEOs bewerten Wachstumschancen eher pessimistisch

15. Oktober 2024, 14:30 Uhr | Andrea Fellmeth
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Die Stimmung der CEOs von deutschen Unternehmen hinsichtlich der konjunkturellen Lage ist weiterhin angespannt: Nur noch gut drei von vier Unternehmenslenkern vertrauen in die Wachstumsaussichten für ihr Unternehmens in den kommenden drei Jahren.

CEOs in Deutschland bewerten die Wachstumserwartungen für das eigene Unternehmen zunehmend rückläufig – kein Wunder angesichts der konjunkturellen Lage. Nur noch gut 77 Prozent setzen Vertrauen in die Wachstumsprognosen ihres Unternehmens in den kommenden drei Jahren – gegenüber 80 Prozent im Jahr 2023 und sogar 90 Prozent im Jahr 2022. Drei Viertel der Befragten (74 Prozent) spüren einen stärker werdenden Druck, das langfristige Wachstum ihrer Unternehmen zu sichern.

Trotz dieser Aussichten planen die Unternehmen mehrheitlich keinen Stellenabbau. Im Gegenteil: Beinahe alle Top-Manager und -Managerinnen gehen davon aus, dass die Mitarbeitendenzahl ihres Unternehmens in den nächsten drei Jahren steigt (93 Prozent gegenüber 84 Prozent im Vorjahr). Daran ändert auch ein vermehrter Einsatz von generativer KI nach Ansicht der allermeisten CEOs nichts. Lediglich ein Prozent glaubt, dass die Technologie mehr Jobs kosten als schaffen wird, 23 Prozent rechnen sogar mit mehr Arbeitsplätzen durch KI und 76 Prozent erwarten keine größeren Veränderungen.

Das zeigt der diesjährige „KPMG CEO Outlook", an dem weltweit insgesamt über 1.300 CEOs und über 120 CEOs deutscher Unternehmen teilgenommen haben.

Generative KI: Herausforderung und Hoffnung zugleich

54 Prozent der deutschen CEOs sehen es als größte Herausforderung, technologisch Schritt zu halten – noch vor dem unsicheren wirtschaftlichen Umfeld (52 Prozent) und dem Umgang mit geopolitischer Komplexität (39 Prozent). CEOs deutscher Unternehmen setzen demnach vor allem auf generative KI und gehen keinesfalls von einem Ende der KI-Hochphase aus. So erachten die Unternehmenslenker die erfolgreiche Implementierung generativer KI als wichtigsten Treiber für Wachstum (16 Prozent), gefolgt von einer weiteren Digitalisierung des Geschäfts (15 Prozent). 58 Prozent priorisieren generative KI auch in einem schwierigen Umfeld als Top-Investition. Damit einher gehen Renditeerwartungen: So erhoffen sich 26 Prozent der CEOs einen entsprechenden Return on Investment in ein bis drei Jahren, 58 Prozent in drei bis fünf Jahren.

Die Top-Führungskräfte sehen allerdings auch Hürden bei der Implementierung. Nur 39 Prozent geben an, dass ihr Unternehmen bereits über die nötige Datenbasis verfügt, lediglich 38 Prozent über die richtigen Kompetenzen in der Organisation. 66 Prozent von ihnen verweisen auf den ethisch korrekten Einsatz von KI als eine der größten Herausforderungen, weltweit sehen dies 61 Prozent der CEOs so.


  1. Deutsche CEOs bewerten Wachstumschancen eher pessimistisch
  2. Mittelfristig Rendite bei ESG-Investitionen in Sicht

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