Die rosigen Jahre sind vorbei

Deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang zurück

15. Januar 2019, 17:11 Uhr | Lars Bube

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Außenhandel stockt

Der Außenhandel fiel als Wachstumstreiber aus. Nach den vorläufigen Berechnungen stieg der Export von Waren und Dienstleistungen zwar auch 2018, aber mit plus 2,4 Prozent nicht mehr so stark wie in den Vorjahren. Die Importe legten zudem mit plus 3,4 Prozent kräftiger zu, so dass der Außenbeitrag unter dem Strich negativ ausfiel.

Die von US-Präsident Donald Trump angeheizten Handelskonflikte belasten das Exportgeschäft, wenngleich sich nicht beziffern lässt, wie stark dieser Effekt zu Buche schlägt. Hinzu kamen Probleme der Autoindustrie bei der Einführung des neuen Abgas- und Verbrauchsstandards WLTP. Die Hersteller mussten deswegen zeitweise ihre Produktion drosseln. Das hatte die Wirtschaftsentwicklung im dritten Quartal ebenso belastet wie das Niedrigwasser wegen der Sommerhitze, das den Transport etlicher Güter behinderte.

Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sieht die deutsche Wirtschaft für die nächsten zwei bis drei Jahre gut aufgestellt. Deutschland gehöre zu den wettbewerbsfähigsten Ländern der Welt, sagte Altmaier dem »Südkurier« (Mittwoch). Die Unternehmen müssten aber einige Probleme zügig angehen, vor allem den Fachkräftemangel.

Von der seit Jahren positiven Konjunktur und den anhaltend niedrigen Zinsen profitiert weiterhin auch der Fiskus. Der deutsche Staat konnte nach Berechnungen der Statistiker 2018 zum fünften Mal in Folge mehr Geld einnehmen als ausgeben. Der Überschuss von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialkassen machte unter dem Strich 1,7 Prozent des BIP aus, nach 1,0 Prozent im Vorjahr. Er stieg auf den Rekordwert von rund 59,2 Milliarden Euro. Ein - wenn auch minimales - Defizit hatte Deutschland zuletzt 2013 verbucht.


  1. Deutsche Wirtschaft schaltet einen Gang zurück
  2. Risiken durch Brexit und US-Handelskrieg
  3. Außenhandel stockt

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