Ernst & Young Europa-Konjunkturprognose

Deutsche Wirtschaft unter Volldampf

8. April 2011, 15:46 Uhr | Folker Lück

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Inflation bedroht Deutschland

Während also die Eurozonen-Wirtschaft sich insgesamt weiter relativ schwach entwickelt und die Situation von großer Unsicherheit geprägt ist, koppeln sich Deutschland und einige weitere wachstumsstarke Euro-Länder weiter vom schuldengeplagten Süden ab und glänzen mit Wachstumsraten von zum Teil deutlich über 2 Prozent. So geht die Prognose für Deutschland von einem Wachstum von 2,3 Prozent im Jahr 2011 aus. Bis 2015 wird die deutsche Wirtschaft demnach um durchschnittlich 2,1 Prozent im Jahr wachsen.

»Die deutsche Wirtschaft bleibt auf Rekordkurs«, kommentiert Herbert Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung von Ernst & Young. »Die Auftragsbücher sind voll, die Unternehmen steigern ihre Investitionen, das Vertrauen in eine positive Entwicklung ist anhaltend groß«.

Dank der guten Wirtschaftsentwicklung wird Deutschland im Jahr 2011 die Neuverschuldung deutlich zurückfahren können: von 3,3 Prozent im vergangenen Jahr auf 2,5 Prozent im Jahr 2011. Zum Vergleich: In Italien wird das Defizit bei 4,1, in Frankreich bei 6,2, in Spanien bei 6,5 Prozent liegen. Auch die Arbeitslosigkeit in Deutschland wird voraussichtlich von 6,9 Prozent im vergangenen Jahr auf 6,4 Prozent im Jahresdurchschnitt 2011 weiter sinken. Bis 2015 wird ein weiterer Abbau der Arbeitslosigkeit auf 5,5 Prozent prognostiziert.

Die Inflationsrate in Deutschland wird sich laut der Prognose allerdings verdoppeln: Vor allem steigende Energiepreise führen zu einem merklichen Anziehen der Inflation in Deutschland von 1,2 Prozent im Jahr 2010 auf 2,4 Prozent im Jahr 2011.


  1. Deutsche Wirtschaft unter Volldampf
  2. Steigender Ölpreis könnte Wachstum dämpfen
  3. Inflation bedroht Deutschland

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