Arbeitgeberverbände fordern vermehrt den Willen zu mehr Überstunden, das Kieler Systemhaus Dierck Group schlägt einen anderen Kurs ein und führt stattdessen die Vier-Tage-Woche für seine 260 Angestellten ein. Die Firmengruppe will so eine bessere Work-Life-Balance bieten.
Ab dem 1. Juli 2023 will die Dierck Group die Arbeitswoche für seine Angestellten auf vier Tage verkürzen. Das Kieler Systemhaus will damit die Flexibilität für seine MitarbeiterInnen verbessern und hofft auf positive Auswirkungen auf deren Gesundheit und eine stärkere Ausgeglichenheit in den Teams.
Mit vier Arbeitstage und folglich drei Tagen Wochenende sollen die Angestellten mehr Zeit und Möglichkeit haben, sich zu erholen. Dadurch soll sich auch nachhaltig ein besserer Gesundheitszustand etablieren. Doch die Dierck Group, welche sich aus 16 Unternehmen zusammengeschlossen hat, verspricht sich davon auch positive Auswirkungen auf die Motivation und die Produktivität der Teams. Mit mehr Zeit zur Erholung sollen mehr Fokus am Arbeitsplatz einhergehen und eine stärkere Zusammenarbeit gefördert werden.
Konzepte wie eine Vier-Tage-Woche oder eine 30-Stunden-Woche werden bereits seit mehreren Jahren immer wie in der IT-Branche aber auch gesamtgesellschaftlich diskutiert. Besonders Arbeitgeber sehen solche Veränderungen meist kritisch und fordern eher ein höheres Renteneintrittsalter, Bereitwilligkeit für Überstunden und „mehr Bock auf Arbeit“, wie es Steffen Kampeter, Hauptgeschäftsführer der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, im Februar 2023 formulierte.
Pilotprojekte lassen sich bereits in vielen Ländern und Branchen finden – auch in Deutschland. Die Dierck Group stellt sich hier als Pionier für den ITK-Channel auf. Denn eine ausgewogene Work-Life-Balance sei essenziell für das Wohlbefinden, meint die Firmengruppe. Für die etwa 260 MitarbeiterInnen an den Standorten Kiel, Flensburg, Hamburg, Berlin und Köln soll somit letztlich eine positive Arbeitsumgebung geschaffen werden.