Künstliche Intelligenz ist für den Channel derzeit noch wichtiger als Kernthemen wie Security und Cloud-Lösungen. Nicht nur die Nachfrage der Kunden nach KI steigt rapide, auch die Automatisierung und Optimierung des eigenen Geschäftsbetriebs wird für die Reseller immer interessanter.
Angesichts des aktuellen KI-Hypes kommen IT-Reseller kaum umhin, sich intensiv mit dem Thema Künstliche Intelligenz und passenden Lösungen für den eigenen Kundenkreis zu befassen. Laut der jetzt von Sage veröffentlichten Studie „Partnering for Success: State of the IT Channel Ecosystem“ steht KI derzeit für die 1.700 weltweit befragten Reseller sogar ganz oben auf der Agenda, noch vor den Bereichen Security und Software as a Service (SaaS). Auch in Deutschland geben 40 der 100 Befragten an, dass KI- und automatisierte Dienste für sie aktuell eine entscheidende Rolle für das Wachstum ihres Geschäfts und eine gute Kundenpipeline spielen. Erst danach folgen die beiden Verkaufsschlager Cybersicherheit (33 Prozent) und Public-Cloud-Services (32 Prozent).
Doch nicht nur im Hinblick auf die Bedürfnisse Kunden bietet die KI-Welle wichtiges Potenzial, sondern auch für die Weiterentwicklung der eigenen Prozesse. Ein Drittel der befragten Reseller sehen in KI- und anderen Automatisierungslösungen einen wichtigen Baustein, um das Wachstum des eigenen Unternehmens voranzutreiben. Einer der großen Vorteile wird etwa darin gesehen, den Mangel an Fachkräften durch die smarten Softwaretools ausgleichen und so die Effizienz steigern zu können. Allerdings benötigen der Vertrieb und Einsatz der entsprechenden Lösungen zunächst einmal selbst Experten, die sich damit auskennen. Mehr als die Hälfte (51 Prozent) der befragten Channelunternehmen sucht deshalb aktuell aktiv nach passenden neuen Mitarbeitern mit Kenntnissen in den Bereichen maschinelles Lernen und Künstliche Intelligenz.
Weniger erfreulich ist indes der Blick des Channels auf die aktuellen geopolitischen Spannungen. Weltweit befürchten 58 Prozent der IT- und Tech-Reseller, dass die politischen Verwerfungen direkte negative Auswirkungen auf ihr Geschäft sowie die Innovationskraft der Hersteller und Anbieter haben könnten. In Deutschland bereiten den Resellern zudem die stark gestiegenen Energiekosten (50 Prozent), der sich verschärfende Fachkräftemangel (43 Prozent) und die längerfristigen Auswirkungen gesellschaftlicher Probleme (41 Prozent) Kopfzerbrechen.
„Die Studie unterstreicht die Notwendigkeit für Unternehmen, Kundenwünsche zu antizipieren und Investitionen zu tätigen, die das Wachstum steigern und Wettbewerbsvorteile sichern“, fasst Eduardo Rosini, EVP Partners and Alliances bei Sage, die Ergebnisse zusammen. „Im Mittelpunkt dieses Prozesses stehen die durch KI eröffneten Chancen, insbesondere von generativer KI, die als entscheidender Beschleuniger wirkt.“