Laguna selbst engagiert sich beim »Linux Business Campus Nürnberg (LBCN)«, wo er junge Firmen berät, wie sie an Kapital kommen. Dabei zieht er an einem Strang mit dem LBCN-Vorsitzenden Richard Seibt, dem langjährigen IBM-Manager und einstigen Suse-Chef. Insbesondere für junge Firmen veranstaltet der Mitte 2006 gegründete Verein jährlich einen Wettbewerb, bei dem die besten Geschäftskonzepte prämiert werden. Der »Open Source Business Award« soll nicht zuletzt die Chancen von Gründern bei der Kapitalbeschaffung verbessern. Einen ersten erfolgreichen Deal haben die Nürnberger bereits vermittelt: Die Investment- Gesellschaft Max21 beteiligte sich mit 49 Prozent an dem Start-up Seat-1 Software. Günstig, dass dem LBCN eine Reihe weiterer VC-Geber angehören wie Atlas, Baytech, Polytechnos, Neuhaus, Target, TVM, Viewpoint oder Wellington.
Dass die deutsche VC-Szene sich in Nürnberg beteiligt, ist keine Laune. Viele Investoren, auch SAP Ventures, sehen großes Potenzial im Linux-Markt. Vor allem in den USA steckten Geldgeber beträchtliche Summen in die Förderung von Open- Source-Start-ups. Die Experton Group prognostizierte bereits vor einiger Zeit, dass sich das weltweite Investitionsvolumen in diesem Segment bis Ende 2007 auf eine halbe Milliarde Dollar erhöht.
Von diesem Trend profitiert auch das Münchner Unternehmen Collax, an dem sich Atlas, Intel Capital und Wellington vor zwei Jahren mit dem größten Start-up- Investment in Deutschland beteiligten. Die Geschäftsidee von Collax beruht darauf, Open Source durch Reduzierung der technischen Komplexität für den Mittelstand anwendbar zu machen. Um die Chancen des »riesigen Markts« zu nutzen, mussten die Entwicklung von Technologie und Vermarktungsstrategie ebenso wie der Channel-Aufbau »mit einer angemessenen Geschwindigkeit vorangetrieben werden«, wie Collax-CEO Boris Nalbach berichtet. »Das dafür benötigte Kapital hätten wir als Gründer gar nicht alleine aufbringen können.« Risikokapital sei genau die richtige Finanzierungsart, betont Nalbach. Denn für eine Kreditfinanzierung seien Sicherheiten aufzubieten, die ein Start-up nicht leisten könne. »Und für einen Börsengang müssen wir uns zunächst den Erfolg erarbeiten.«
Genauso wie Konrad, der Finanzchef von Asknet, erkennt Nalbach keine Einmischung ins Tagesgeschäft durch die Investoren, die nach seinen Worten lediglich über den Aufsichtsrat die Strategie beeinflussen. »Selbstverständlich werden strategische Entscheidungen im Konsens mit dem Aufsichtsrat getroffen.« Was bei Collax mit unbestimmtem Termin auf der Agenda steht, hat Asknet bereits hinter sich: Das Unternehmen ging im November 2006 an die Börse. Damit wird der Ausstieg der Investoren absehbar, auch wenn es für den Exit noch keinen konkreten Zeitpunkt gibt. Denn für einen Risikokapitalgeber ist das Engagement stets zeitlich begrenzt.
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