Doch auch auf die Gamer selbst lauern im Zuge dieser Entwicklung einige neue Gefahren. Wie der Security-Anbieter G Data im Vorfeld der Gamescom ermittelt hat, machen Cybergangs inzwischen regelrecht Jagd auf Online-Spieler. Wie das jetzt veröffentlichte Whitepaper »Gefahren für Gamer« zeigt, stehen dabei insbesondere die Account-Daten der Gamer im Visier der Kriminellen. Mit ihnen lässt sich ebenso schnell Geld verdienen, wie mit gestohlenen Kreditkarten- und Login-Daten.
»Accounts von guten Spielern werden in Deutschland für mehrere hundert Euro gehandelt«, erläutert Ralf Benzmüller, Leiter der G Data SecurityLabs, einen der Gründe für die kriminelle Energie der Täter. »In Ländern wie Asien sind zum Teil ganz andere Summen realisierbar. Für Accounts von Profi-Spielern werden dort mehr als 10.000 US-Dollar bezahlt. Bei diesen Summen wird klar, warum Gamer für Onlinekriminelle interessant sind.«
Kein Wunder also, dass die Cybergangster immer ausgefeiltere Phishing-Raubzüge gegen die Daten der Spieler starten. So geben sie sich beispielsweise immer wieder in Chats und Foren als Mitarbeiter der Spielehersteller aus. Dort bieten sie gerade Neulingen gerne kostenlose Hilfe und Tipps an. Für ihre vermeintlichen Hilfsdienste bitten sie um die Zugangsdaten des Spiele-Accounts. Anschließend loggen sie sich ein, ändern die Passwörter und verkaufen den Account mit der verbleibenden Spielzeit über Hacker-Webseiten weiter. Der ursprüngliche Inhaber ist somit innerhalb weniger Sekunden unter Umständen die Arbeit und Gebühren für mehrere Monate oder gar Jahre los.