Gebäudeautomation

Die Hotels der Zukunft sind smart

28. April 2020, 9:00 Uhr | Autorin: Stefanie Heyduck / Redaktion: Alexandra Hose

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Mehr Service durch Automatisierung

Das hilft dem Hotelmanagement, die Auslastung zu optimieren und dem Gast mehr Service zu bieten. Auch das Housekeeping arbeitet dadurch effizienter. Bereits geräumte Zimmer lassen sich sofort erkennen und können gereinigt werden, ohne dass das Personal von Tür zu Tür gehen muss. Auf einem Tablet am Reinigungswagen ist der aktuelle Zimmerstatus jederzeit einsehbar. Dabei kann der Arbeitsplan so gestaltet werden, dass das Reinigungspersonal für den Gast völlig unsichtbar bleibt und Störungen vermieden werden.

Gleichzeitig besteht die Möglichkeit, weitere Funktionen wie einen Handtuchwechsel oder das Nachfüllen der Seife einzubinden. Durch effizientere Reinigungspläne lässt sich eine Zeit- und Arbeitskrafteinsparung realisieren, da der Aufwand für die Prüfung der Zimmerbelegung entfällt. Auch der Gast selbst kann per App den Stand der Reinigung seines Zimmers einsehen und seinen Aufenthalt im Hotel entsprechend planen.

Auch im Salzburger Edelweiss setzt man auf KNX. „Unsere Hotel-Modernisierung wollten wir als Chance ergreifen, gleich in neue, innovative Technologien zu investieren. Mit der KNX-Gebäudesteuerung bleiben wir auch in Zukunft flexibel und ausbaufähig“, betont Karin Hettegger vom Edelweiss Mountain Resort. „Wir wollten, dass die Mitarbeiter Beleuchtungs- oder Stimmungsszenarien einfach auswählen können, je nachdem, welche Tageszeit gerade ist“, so Hettegger weiter. Auch die Lüftung sollte sich bedarfsgerecht steuern lassen. Zum Einsatz kommen dabei Touchpanels von Peaknx, darunter „Controlpro“ und „Controlmini“, Multimedia-Computer, die direkt in die Wand eingebaut sind. Das Controlpro und Controlmini sind offene, KNX-basierte Plattformen, die sich an andere gängige Systeme anschließen lassen. Im Hintergrund werkeln zwei Gira Facility-Server und eine QuadClient-Visualisierung.

Und auch die Hersteller ziehen nach. Assa Abloy beispielsweise, auf den jetzt auch das Schani setzt. Unter der Marke „Effeff“ bietet Assa Abloy etwa eine stufenlos skalierbare Zutrittskontrolle – von der Ein-Tür-Lösung bis zu Anlagen mit über 2.000 Türen. Das webbasierte Lösungspaket „Scala web/ web+“ bietet zusätzlich Funktionen für die Zeit- und Zutrittskontrolle. Als ergänzende Verriegelungslösung bietet Assa Abloy das Mediator-System. Es soll für hohen
Einbruchschutz, Sicherheit im Gefahrenfall und Nutzerkomfort sorgen.

Touchpanel Peaknx
Die Peaknx Touchpanels Controlpro und Controlmini garantieren als offene KNX-Plattformen Kompatibilität mit gängigen Systemen.
© PEAKnx

Smarte Häuser mit Seele
Für Benedikt Komarek ist die Reise noch lange nicht zu Ende. Im Jahr 2021 wird die innovative Hoteliersfamilie ihr erstes Schani Hotel in Deutschland eröffnen. Und zwar in München. Wo genau, wollte er noch nicht verraten. Nur soviel: Anstatt ein Bestandsgebäude smart nachzurüsten wird das Münchner Schani komplett neu gebaut.

Welche Herausforderungen es bei Bestandsgebäuden geben kann, hat er bereits beim Ausbau des Schani Salon in Wien erfahren. Die Möglichkeiten in dem Jahrhundertwendegebäude, das unter Denkmalschutz steht, waren limitiert. Die Wärmedämmung war herausfordernd. Die Fassade durfte nicht verändert werden. Auch mit der Internetverbindung in der Altstadt hatten die digitalen Vorreiter mit fehlender Infrastruktur zu kämpfen.

Technologie soll grundsätzlich nur im Hintergrund spürbar sein, lautet die Devise des Hoteliers. Dem Gast seine Reise angenehmer zu gestalten, aber den Aufenthalt nicht zu dominieren, ist oberstes Gebot. „Wir sind kein Automatenhotel, Service ist uns wichtig. Wir haben die lästige Verwaltung eingespart. Die Seele des Hauses sind unsere Mitarbeiter, sie machen den Unterschied“, beschreibt Komarek.

Ergänzend haben Borkmann und ihr Forscherteam folgende Vision für die Zukunft: „Das Hotel wird eine wichtige Vernetzungsfunktion in der physischen Welt, aber auch eine starke Präsenz in der virtuellen Welt einnehmen – sowohl in sozialer als auch in infrastruktureller Hinsicht. Das Hotelerlebnis wird zunehmend maßgeschneidert für den einzelnen Gast.“


  1. Die Hotels der Zukunft sind smart
  2. Effizientes Hotel-Management dank Bussystem
  3. Mehr Service durch Automatisierung

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu PEAKnx

Weitere Artikel zu Alpha International

Matchmaker+