Neue Geschäftsmöglichkeiten am Point of Sales

Digital Signage wird Channel-fähig

26. November 2008, 8:48 Uhr | Nadine Kasszian

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Gescheiterte Projekte schaden dem Image von Digital Signage

Gerade in Deutschland steckt der Markt jedoch noch in den Kinderschuhen und ist deshalb stark erklärungsbedürftig: Sowohl auf Kunden- als auch auf Händlerseite herrscht noch viel Ungewissheit, welche Angebote es überhaupt gibt und welche die geeignete Lösung ist. Laut Marcel Piopiunik, Consultant bei Goldmedia, wurden in der Vergangenheit häufig Consumer- Produkte für Digital Signage verwendet, die den Anforderungen an einen Dauerbetrieb im Gegensatz zu professionellen Geräten nicht standhalten. Gescheiterte Projekte haben dem Image von Digital Signage bei Endkunden geschadet.

Der Studie »Digital Signage in Europe« von Goldmedia zufolge betrug der Umsatz mit digitaler Außenwerbung in Deutschland im vergangenen Jahr lediglich 25 Millionen Euro – dies entspricht etwa drei Prozent des gesamten Außenwerbemarktes. Damit hinkt Deutschland den Nachbarländern deutlich hinterher. Die Analysten von Goldmedia gehen jedoch davon aus, dass sich dieser Anteil bis 2012 auf rund elf Prozent erhöhen wird. In ganz Westeuropa prognostiziert Goldmedia, dass sich der Nettoumsatz mit digitaler Außenwerbung bis 2012 vervierfachen wird: Von heute 158 Millionen Euro auf 626 Millionen Euro. Großbritannien ist – was Digital Signage betrifft – einer der Vorreiter in Europa und erwirtschaftete im vergangenen Jahre 34 Prozent der gesamten Umsätze mit digitaler Außenwerbung in Westeuropa. In Frankreich oder den Niederlanden nutzen längst auch kleinere Handelsbetriebe alle technischen Möglichkeiten, die moderne Leit- und Werbesysteme bieten. Beispielsweise Preisschilder an Regalen, die, verbunden mit Warenwirtschaftssystemen, automatisch Preisänderungen anzeigen – besonders bei Abverkaufsaktionen für verderbliche Lebensmittel. Dies wird nicht nur in Großmärkten praktiziert, sondern auch beim Supermarkt um die Ecke.

Die Nachfrage nach DS-Produkten ist dabei nicht auf bestimmte Branchen oder Unternehmensgrößen beschränkt: Ein großer Automobilhersteller installiert zum Beispiel Bildschirme in einem Produktionswerk, während ein kleines Reisebüro seine Angebote auf einem Display in einem Schaufenster bewerben kann. Wichtig ist, dass die Reseller sich entsprechendes Produkt-, Beratungs- und Lösungs- Know-how aufbauen und sich in den vertikalen Branchen eine profitable Nische suchen. Die entscheidenden Vorteile von Digital Signage sehen die Befragten einer Studie der GIM im schnellen Anpassen von Inhalten, der gezielten Ansprache von Zielgruppen und der ortsabhängigen Aussteuerung von Botschaften.

Für Christoph S. Dassau, Director Consumer Electronic Group bei Ingram Micro, gibt es kaum einen öffentlichen Bereich, der sich nicht für die DS-Systeme eignen würde. »Informationen über Displays in Wartezimmern bei Ärzten, Promotions für Produkte und Aktionen in Autohäusern, Informationen zum Beispiel für den Vertrieb in Unternehmen oder auch Besucher in öffentlichen Gebäuden sind nur ein ganz kleiner Teil dessen, was mit Digital Signage-Lösungen längst realisierbar ist«, so Dassau. Ingram Micro Deutschland arbeitet mit den führenden Herstellern von professionellen Displays zusammen. Hochrechnungen des Distributors zufolge sollen in 2009 mehr als 100.000 Displays ab 30 Zoll (keine TVs) im Bereich Hotel/Hospitality, Public und Corporate in Deutschland installiert werden. Im Jahr 2010 werden es vermutlich mehr als 120.000 Stück sein.


  1. Digital Signage wird Channel-fähig
  2. Gescheiterte Projekte schaden dem Image von Digital Signage
  3. Distributoren helfen bei Finanzierung
  4. Das bedeutet Digital Signage

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