Gefragt: Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl
- Diskussionen auf hohem Niveau führen
- Neutralität will praktisch gelebt sein
- Gefragt: Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl
- Die Gruppe ist die Herausforderung
- Abschlußprüfung treibt Schweiss auf die Stirn

Deshalb lernen wir, geplante Veranstaltungen zunächst einmal zu durchdenken. Fallstricke rechtzeitig erkennen, das voraussichtliche Verhalten von Teilnehmern einschätzen und dies in einer auf das Ziel gerichteten Form abbilden zu können, gehört zu den Grundkompetenzen, die unser Trainer uns vermittelt. Markus (wir alle haben uns schnell auf das »Du« geeinigt) weiß: »Moderation lebt nicht von der korrekten Anwendung bestimmter Techniken. Die Kunst liegt in der geschickten Fragestellung, die logisch aufbauend zum Ziel der Veranstaltung führen muss.« Allein das Planen und Abbilden der passenden Struktur nimmt – seiner Erfahrung nach – mehr als die Hälfte der Vorbereitungszeit jeder gelungenen Moderation ein.
In der Regel zielt eine moderierte Diskussion auf Entscheidungen, deren Konsequenzen von allen gewollt sind. Als wir in eigener Verantwortung die Ausgestaltung eines halben Seminar-Tages klären müssen, erkennen wir, warum professionelle Moderation Vereinbarungen tunlichst im Konsens zu treffen sucht: Punkte kleben oder Hände zählen legt zwar Mehrheits- und Minderheits-Meinungen offen, sichert aber nicht unbedingt das gemeinsame Wirken für das Erreichen eines definierten Ziels. Vielmehr kommt es darauf an, aus den Äußerungen und dem Verhalten der Gruppe auf deren Bedürfnisse und Interessen zu schließen. Schließlich gelingt es uns, genügend Einfühlungsvermögen und Fingerspitzengefühl zu entwickeln, um unterschiedliche Positionen zu vereinen. Der Nachmittag ist gerettet.