Distribution ohne Distributoren
Skeptisch, aber nicht uninteressiert, so reagieren Systemhäuser auf die Umarmung von Dell. Wilde Ehen gab es ja schon immer, für die Verkupplung war der heutige Mircosoft Deutschland-Chef Achim Berg zuständig. Mit der Distribution will der PC-Hersteller aber nicht anbandeln, auf sie verzichten kann Dell aber nicht.
- Distribution ohne Distributoren
- Warum Distis? Es gibt ja auch Systemhäuser!
Nein, verschließen wolle er sich als potenzieller Partner von Dell nicht. Er müsse sich mit Dell schon allein deshalb »zwangsläufig auseinandersetzen«, weil der texanische PC-Hersteller sehr aggressiv in der Werbung auftritt, was vor allem Entscheider in den öffentlichen Verwaltungen sehr genau registrieren würden. Aber einen ganz engen Schulterschluss? »Das kann ich mir nicht so richtig vorstellen«, sagt Karsten Steinke, Geschäftsführer bei Albacon Systemhaus.
Auch Klaus Weinmann, Vorstand beim Systemhaus Cancom, ist skeptisch. »Eine Zusammenarbeit ist nicht geplant«, sagte der CEO, obwohl er durchaus ein Interesse daran hat, neue Beziehungen zu Hersteller-Partnern aufzubauen. An Dell denkt Weinmann dabei nicht. Er bevorzugt lieber Hersteller wie HP, IBM und FSC, für die das Channelgeschäft schon immer eine tragende Säule ihres Geschäfts war und ist.
So ganz unbeleckt ist Dell aber nicht, wenn es um indirekten Vertrieb geht. »Ansätze von Partnerbeziehungen hatte es in der Vergangenheit ja gegeben«, sagt Steinke. Darüber hatte Computer Reseller News im September 2005 berichtet (siehe Online-Artikel ). Für solche Ansätze maßgeblich verantwortlich war hierzulande kein Geringerer als der heutige Microsoft Deutschland-Chef Achim Berg, der von 1995 bis 1999 bei Dell beschäftigt war. Zuletzt als Direktor für das Mittelstandsgeschäft blieb dem Manager auch gar nichts anderes übrig, als den indirekten Vertrieb gegen die eigene Firmendoktrin aufzubauen.