Unter anderem exportorientierte Firmen besonders gefährdet

Drohendes Insolvenzgespenst für 2010

2. November 2009, 16:23 Uhr | Martin Fryba
A.T. Kearney schätzt die Zahl der Firmeninsolvenzen in 2010 auf bis zu 45.000 Fälle.

Von wegen Ende der Wirtschaftskrise: 2010 droht ein hoher Anstieg der Firmeninsolvenzen. Innerhalb der nächsten fünf Jahre könnte jede zehnte Firma in Deutschland Pleite gehen. Einige Branchen sind besonders gefährdet.

Während Wirtschaftsexperten in diesem Jahr von rund 35.000 Firmeninsolvenzen in Deutschland ausgehen, wird sich nach Ansicht die der Managementberatung A.T. Kearney die Lage der Firmen im kommenden Jahr verschärften und auch in den nächsten fünf Jahren nicht entspannen. »Wir erwarten, dass sich die Anzahl der Insolvenzen deutlich erhöhen wird«, sagt Jürgen Rothenbücher, Leiter der Strategie-Practice von A.T. Kearney. Er schätzt die Zahl der Firmenpleiten im kommenden Jahr auf 45.000 Fälle.

»Waren in 2009 bereits 5,4 Prozent der Unternehmen insolvenzgefährdet so wird sich die Quote bis zum Ende der Krise auf 10,3 Prozent erhöhen«, zieht Rothenbücher ein Fazit aus einer aktuellen Studie. Innerhalb der kommenden fünf Jahre sei jedes zehnte Unternehmen der insgesamt 3,2 Millionen Firmen in Deutschland von einer Insolvenz bedroht.

Die Zahl der Arbeitslosen würde deutlich steigen, jedoch die Grenze von 5 Millionen nicht übersteigen, heißt es in der Studie. Vor allem das Auslaufen der auf zwei Jahre von der Bundesregierung verlängerten Kurzarbeit würde den Druck auf den Arbeitsmarkt erhöhen.

Als starke Exportnation ist Deutschland ganz besonders von der anhaltenden Wirtschaftskrise und den weltweiten Umsatzeinbrüchen betroffen: Im ersten Halbjahr 2009 lag das deutsche Bruttoinlandsprodukt (BIP) 6,3 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Gleichzeitig sind die Auftragseingänge um 35 Prozent und die Exporte um 23 Prozent zurückgegangen.


  1. Drohendes Insolvenzgespenst für 2010
  2. Gesunde Firmen erreichen das rettende Ufer nicht

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