Die CEBIT bietet die einmalige Möglichkeit, neue Technologien und Lösungen – quasi im Schnellverfahren – kennenzulernen. So geschehen beim Treffen mit Benjamin Federmann von "doks. innovation". Das Dortmunder Unternehmen nutzt Drohnen, um den Warenbestand in Lagern automatisch zu erfassen.
Gegründet im Jahr 2017 in Dortmund, im Umfeld des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML, hat sich die doks. innovation GmbH zum Ziel gesetzt, die Digitalisierung von Bestandserfassungs- und Logistikprozessen voranzutreiben. Die Lösungen des Logistik-Start-ups basieren auf langjähriger Forschung und Entwicklung, unter anderem im Zuge des Forschungsprojekts “InventAIRy” als Teil des Programms “Autonomik für Industrie 4.0” des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie BMWi.
Seit Januar 2018 operativ tätig, entwickelt das junge Unternehmen nach eigener Aussage Lösungen für Logistik- und Industrieunternehmen, die helfen, Bestandserfassungsprozesse zu automatisieren und einen digitalen Zwilling der Realität abzubilden. Dabei wird hochintelligente Sensorik mit geeigneten Trägertechnologien kombiniert. Mit Hilfe von Machine-Learning-Algorithmen werden die Daten in relevante Informationen umgewandelt und bieten so Vorteile bei der Planung und Ausgestaltung der Prozesse. “Derzeit beschäftigen wir zehn Mitarbeiter am Hauptsitz des Unternehmens in Kassel sowie in den Schwester-Standorten des Digital Hub Logistic in Dortmund und Hamburg”, ergänzt Federmann.
Und das Konzept geht auf: Innerhalb weniger Monate konnte der Anbieter von Drohnen- und Sensortechnologie für den Sektor Logistik und Industrie schon sowohl Global Player aus der Automobilindustrie als auch mittelständische Unternehmen als Kunden gewinnen. Vor Kurzem erhielten die Deutschen die erste Investition in Ihr Unternehmen: Drei Investoren aus den Sektoren Informationstechnologie, Dienstleistung und Logistik beteiligen sich mit 1,15 Millionen Euro an dem Unternehmen.
Die Produkte von doks. innovation im Überblick
inventAIRy: Automatische Bestandserfassung für Paletten- und Hochregale
inventAIRy soll dabei helfen, fehlerhafte Bestandsinformationen rasch zu identifizieren, Leerplätze zu detektieren oder Fehleinlagerungen aufzuspüren. Gleichzeitig bedeutet die automatisierte Bestandserfassung eine Entlastung der Mitarbeiter und eine Reduzierung der damit verbundenen Kosten. “Sparen Sie so bis zu 80 Prozent der Kosten und 90 Prozent der Zeit im Vergleich zu manuellen Prozessen”, verspricht doks. innovation. Die Kombination aus automatisiert fliegender Drohne, hochgenauer Sensorik und leistungsfähiger Software verarbeitet Bestandsdaten in relevante Informationen. Das inventAIRy-System visualisiert und archiviert Ist-Bestandsinformationen und schafft die Basis für das Erkennen von Fehlern. Mit der Lösung lassen sich 1D- und 2D-Codes oder RFID-Tags scannen, vermisste Packstücke aufspüren, Temperatur- und Luftfeuchtigkeitsinformationen der Lagergüter erhalten und Bestände auf Defekte oder andere Auffälligkeiten hin überprüfen.
summAIRy: Automatische Bestandserfassung im Außenebreich
summAIRy kombiniert die Datenaufnahme mit Hilfe von Drohnen, autonomen bodengebundenen Fahrzeugen und fest installierten visuellen Sensoren mit Machine-Learning-Algorithmen, die auf Knopfdruck Bestandsinformationen liefern und Stammdaten anreichern können – mit oder ohne Identifizierungsmerkmalen wie Codes, Beacons oder Label. Manuelle Prozesse lassen sich so ersetzen und digitalisieren. summAIRy hilft dabei, Kommissionierprozesse optimal zu planen. Mit summAIRy.gate und summAIRy.robot erhalten Nutzer die Möglichkeit, ihre In- und Outboundprozesse zu steuern und zu überwachen. “Erhalten Sie direkt im Wareneingang automatisiert Stammdateninformationen und verlassen Sie sich im Outbound darauf, alle Sendungen korrekt zuzuordnen und den Ladungssicherungsvorgang zu dokumentieren”, sagt das Unternehmen.
delivAIRy: Lufttransport mit Drohnen über kurze Distanzen
delivAIRy soll einen nahtlosen und sicheren Transport von Dringteilen und Lieferungen über eine maximale Distanz von vier Kilometern und mit einem maximalen Gewicht von 5 Kilogramm mit Hilfe von Drohnen realisieren. Auf diese Weise lässt sich der Werksverkehr entlasten und die Grenzen der vorhandenen Infrastruktur mit Hilfe des automatisierten Lieferprozesses überwinden. Die Lösung umfasst Drohnen, integrierte Flugplanung, automatisierte Aufnahme und Abgabe der Liefergüter, automatisierter Anflug der relevanten Quellen und Senken sowie Verknüpfung mit Ihrem ERP oder WMS.
adamONE: Sensorik zur Erfassung von Daten in Logistik und Produktion
adamONE ist die intelligente Sensorfusion, die auch bei inventAIRy und summAIRy zum Einsatz kommt. adamONE kombiniert visuelle Sensoren mit Barcodescannern und verortet sämtliche Datensätze automatisiert. adamONE bietet die Möglichkeiten, eigene Anwendungen zu entwickeln oder maßgeschneiderte Lösungen zu erhalten. Die Lösung lässt sich beispielsweise mit einem Regalbediengerät kombinieren, auf den Gabelstapler oder an einem festen Ort montieren – alles mit dem Ziel, dauerhaft Daten zu generieren.
Alle Produkte bietet doks. innovation sowohl zum Kauf als auch zum Leasing an, dies in den USA und Europa. Das Start-up unterstützt Kunden bei der Pilotierung, der Implementierung sowie im Nutzungsverlauf und darüber hinaus. Um dies zu realisieren arbeitet das Unternehmen auch mit lokalen Partnern zusammen.