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E-Commerce-Plattform vor Restrukturierung

Ebay in der Krise

Die E-Commerce-Plattform und die Auswirkungen der weltweiten Finanzkrise: Das Unternehmen erwartet, beim Weihnachtsgeschäft unter dem Vorjahresergebnis zu bleiben. Eine Entlassungswelle dezimierte das Management-Team.

Autor:Redaktion connect-professional • 23.10.2008 • ca. 1:35 Min

Inhalt
  1. Ebay in der Krise
  2. Pessimistischer Ausblick

Noch scheint die Sonne für Ebay – doch das Unternehmen fürchtet dunkle Wolken. Wer die Signale beobachtet, könnte vermuten, die E-Commerce-Plattform befinde sich in einer handfesten Krise: Eine Entlassungswelle hat in der vergangenen Woche die Marketing- Abteilungen und das Management weltweit erheblich dezimiert, in Österreich wurde gar die gesamte Ebay-Landesgesellschaft geschlossen und eine nicht abnehmende Flut an Neuregelungen sorgt bei Kunden und Händlern gleichermaßen für Verunsicherung (CRN berichtete). Doch ganz im Gegensatz dazu zeigen die Geschäftszahlen von Ebay für das zurückliegende Quartal: dem Unternehmen geht es gut.

So stiegen die Einnahmen, die Ebay in den Monaten Juli bis September erzielte, im Vergleich zu 2007 um zwölf Prozent auf 2,12 Milliarden Dollar. Und auch der Quartalsgewinn in Höhe von 492 Millionen Dollar kann sich sehen lassen. Im Vorjahreszeitraum hatte Ebay wegen Abschreibungen in Zusammenhang mit der Übernahme des VoIP-Anbieters Skype einen Verlust von 936 Millionen Dollar verbuchen müssen. Mit den aktuellen Zahlen liegt der Konzern dagegen mitten in dem für das Quartal vorgegebenen Erwartungsrahmen.

Am lukrativsten entwickelt sich derzeit der Bereich E-Payment. Das Tochterunternehmen Paypal konnte den Umsatz um 27 Prozent auf 597 Millionen Dollar und das Transaktionsvolumen um 28 Prozent auf 14,81 Milliarden Dollar steigern. Die Einnahmen aus dem Auktionsgeschäft legten dagegen nur um vier Prozent auf 1,38 Milliarden Dollar zu, der Gesamtumschlag ging sogar um ein Prozent auf 14,28 Milliarden Dollar zurück. Deutliche Zuwächse gab es bei Skype: Der in dem Quartal erzielte Umsatz von 143 Millionen Dollar entspricht einem Plus von 46 Prozent, rechtfertigt aber in keiner Weise den Kaufpreis von 2,6 Milliarden Dollar.

Aufsehen erregt Ebay mit seinen Erwartungen für das Jahresendquartal: Zwar ist die E-Commerce- Plattform für eher konservative Prognosen bekannt, doch zum ersten Mal geht das Unternehmen nun sogar von einer rückläufigen Geschäftsentwicklung aus. So erwartet das Auktionshaus für das laufende Quartal Einnahmen zwischen 2,02 und 2,17 Milliarden Dollar und einen Nettogewinn von 0,25 bis 0,27 Dollar pro Aktie. Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Ebay im Weihnachtsgeschäft dagegen einen Umsatz von 2,18 Milliarden Dollar und einen Gewinn von 1,20 Dollar je Anteilsschein.