Waldemar Korte, Architekt und Miteigentümer des 3D-Betondruck-Hauses in Beckum, erklärt: „Das Bauen und Planen wie wir es seit Jahrhunderten kennen, wird sich in vielen Bereichen grundlegend ändern – und wir sind dankbar, mit unserem gedruckten Haus einen entscheidenden Beitrag hierzu geleistet zu haben.“ Auch Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen, kommentiert: „Mit dem bundesweit ersten 3D-Druck-Wohnhaus wird positiver Druck in der Baubranche erzeugt: für innovatives Bauen mit neuen Techniken, für eine größere Attraktivität in Bauberufen und für moderne Architektur mit neuen Stilformen. Jetzt gilt es, Erfahrungen mit dem Bauwerk zu sammeln und den Herstellungsprozess auf dem Markt zu etablieren, denn nur mehr Wohnraum sorgt für günstige Mieten. Der Druck darf nicht nachlassen, mit neuen Projekten allen in der Baubranche Tätigen ständig neue Impulse zu geben.“
Von diesem 3D-Druck-Pilotprojekt werden nun Ergebnisse und Erfahrungen erwartet, die beispielgebend für die Baubranche sein sollen. Was in Nordrhein-Westfalen – technisch und rechtlich – funktionierte, kann durchaus auch anderswo realisierbar sein. Das neue Bauverfahren wurde bereits mit dem branchenübergreifenden „German Innovation Award 2021“ ausgezeichnet. Eine der großen Herausforderungen des Projekts war es, die Kennwerte für die Berechnung der Standsicherheit zu bestimmen; dazu fanden in der TU München zahlreiche Materialprüfungen statt.
Ein weiteres Haus aus dem 3D-Drucker steht seit Mai im niederländischen Eindhoven, im September 2021 soll dann ein eingeschossiges Haus in Weißenhorn/Tempe, USA, nach zweiwöchiger Druckzeit fertiggestellt sein.