Zum Inhalt springen

Eins für alle

Eins für alle Der Deutsche Gewerkschaftsbund migriert 1300 Standorte auf eine einheitliche Netzplattform. Das schafft Synergien, spart Kosten und macht den Datenverkehr schneller, einfacher und sicherer.

Autor: Markus Bereszewski • 19.6.2009 • ca. 1:25 Min

Bis Ende letzten Jahres unterhielten der DGB und seine acht Gewerkschaften unterschiedliche IT-Netzwerke. Jede Organisation war zudem bei einem oder mehreren Providern unter Vertrag. Manche betrieben eigene Rechenzentren, andere setzten auf externen Support. Synergien waren unmöglich. Es folgte die Modernisierungsoffensive »Trendwende«. Die Gewerkschaften vernetzen sich künftig auf einer der größten Kommunikationsplattformen Deutschlands. »Das gemeinsame Netz sorgt dafür, dass wir unsere Verwaltungskosten be­trächtlich und dauerhaft senken«, sagt Wolfgang Kienle, Bereichsleiter Fi­nanzen und Controlling bei der IG Metall. Zudem seien Synergie-Effekte zwischen den einzelnen Gewerkschaften ein übergeordnetes Ziel, so Kienle weiter. Denn: »Synergien sind der Schlüssel zur schlagkräftigen Weiterentwicklung unserer Organisationsstruktur – für weiteres Mitgliederwachstum und öffentliche Akzeptanzgewinne.« Die Deutsche Telekom managt und verantwortet die praktische Projektabwicklung als Generalpartner des DGB. Der Konzern deckt sowohl die komplette Netzintegration als auch die Serviceseite ab. Herzstück der neuen Netzwerk-Lösung ist »IntraSelect«-MPLS (Multiprotocol Label Switching), bei dem alle Daten parallel über eine IP-basierte Plattform laufen. MPLS ist in der Lage, wichtige Datenpakete zu bevor­zugen und so Bandbreiten optimal auszulasten. Wichtig war dem DGB, dass die Überleitung der Bestands- und Fremd­netze in ein einheitliches MPLS-Netzwerk so reibungslos wie möglich erfolgt, zumal einzelne Organisationen des DGB noch übergangsweise an andere IT-Partner vertraglich gebunden sind. »Trotz der unterschiedlichen Strukturen muss die Plattform für alle passend sein – dabei handelt es sich um Einheiten, deren Mitarbeiterstärke von zehn bis 600 reicht«, erklärt Kienle. Auf MPLS haben bisher rund 550 Gewerkschaftshäuser umgeschaltet. Nennenswerte Ausfallzeiten wegen der Migration, die im laufenden Betrieb stattfindet, gab es bis dato nicht. »In den meisten Fällen müssen die Niederlassungen nur etwa eine halbe Stunde vom Netz«, betont Kienle. Das neue MPLS-gesteuerte Netz des DGB ist ein internes Weitverkehrsnetz. Auf seiner Basis läuft der gesamte Datentransfer ab. An einigen Standorten kommen Voice over IP und Multimedia-Übertragungen hinzu. Erstmals erhalten damit alle angeschlossenen, vorher autonomen Bereiche einen einheitlichen Internetzugang und können Dienste wie E-Mail-Versand sowie mobile Einwahl organisationsweit nutzen.