Elektroauto-Startup vor dem Ende

Das israelische Startup-Unternehmen Better Place hat die eigene Liquidierung beantragt, da das Kapital nicht mehr für die Aufrechterhaltung des Betriebs ausreicht.

Das Startup-Unternehmen Better Place steht vor dem Ende. Die Firmenleitung hat in Israel die Schließung beantragt, da die Rücklagen die anfallenden Kosten des täglichen Betriebs nicht mehr decken können. Dabei soll das Unternehmen laut der Washington Post innerhalb von fünf Jahren 850 Millionen US-Dollar von Investoren wie Electric Co. und HSBC Holdings PLC erhalten haben. »Das ist ein sehr trauriger Tag für alle von uns. Wir stehen nach wie vor hinter der Vision von Shai Agassi, eine grüne Alternative zu erschaffen, die unsere Abhängigkeit von umweltverschmutzenden Transporttechnologien verringert«, erklärte ein Sprecher des Unternehmens. »Leider war der Weg der Umsetzung dieser Vision ein sehr steiniger, komplex und voller Hürden, die wir nicht alle überwinden konnten.«

Der ehemalige SAP-Manager Shai Agassi gründete Better Place im Jahr 2007 in Kooperation mit dem Autohersteller Renault. Kunden des Unternehmens sollten Elektroautos erwerben, allerdings ohne einen fest integrierten Akku. Das senkte die Kosten für die Fortbewegungsmittel deutlich. Die Batterien blieben dagegen im Besitz von Better Place. In einem Abo-Modell konnten Fahrer ihre Autos an Ladestationen »auftanken«, indem sie ihren alten Akku durch einen gefüllten austauschten. Better Place wollte das Konzept zuerst in Dänemark, Japan, Israel und Hawaii umsetzen.

Laut eigener Angaben konnte das Unternehmen in der vergangenen Zeit keine Investoren mehr mobilisieren und häufte immer größere Verluste an. Mit Better Place verschwindet ein vielversprechendes Startup vom Markt und liefert den traurigen Beweis, dass eine gute Idee nicht immer ausreicht, um sich heutzutage zu etablieren.