Test: Route 66 Chicago 9000

Elektronische Orientierungshilfe

19. September 2007, 18:07 Uhr |
Auf unbekannten Strecken kann ein Navigationsgerät wirklich helfen. Wer sich öfter verfährt, weiß solch ein Helferlein schnell zu schätzen.

Test: Unhandliche Straßenkarten – Wer ist sie nicht leid? Um diesen Origami-Orientierungshilfen endlich abzuschwören, gibt es Alternativen wie das Chicago 9000 von Route 66. Wir haben uns das PND geschnappt, ausführlich getestet und zeigen die Vor- und Nachteile.

Der erste Eindruck des Navigationsgeräts wird vom großen Touch-Display bestimmt. Es misst 4,3 Zoll und besitzt eine Auflösung von 480 x 272 Pixel. Alle relevanten Informationen werden hier klar dargestellt, doch dazu später mehr.

Das "Chicago 9000" hat die Maße 132 x 91 x 22 mm und wiegt 210 Gramm. Dadurch wirkt es kompakt. Eine stabile Fixierung im Auto ermöglicht die mitgelieferte Halterung. Als Betriebssystem dient Windows Mobile. Auch für Unterhaltung ist gesorgt, denn in das Navi wurde eine MP3-Player-Funktion integriert.

Auf dem Touchscreen werden die nötigen Informationen wie Menü, Entfernung zum Ziel, Geschwindigkeit und die Route übersichtlich angezeigt. Das Menü ist simpel und die einzelnen Elemente darin schön groß gehalten. So ist es auch während der Fahrt einfach den richtigen Menüpunkt anzuwählen. Das ist sowohl für Navi-Anfänger als auch während der Fahrt von Vorteil.

Beim Routing stehen verschiedene Strecken-Schemas zur Auswahl. So bietet das Chicago 9000 die Optionen „schnellster Weg“ und „kürzester Weg“. Das Gerät macht bei der Streckenplanung einen Unterschied zwischen PKW und LKW. Sollte das Auto mal streiken, kann auch die Fußgänger-Option gewählt werden. Bei der Erstberechnung der Routen lässt das GPS manchmal ein wenig auf sich warten, allerdings ist die Neuberechnung bei Fahrfehlern dafür recht flott. Nach einem Tunnel findet das System in akzeptabler Zeit das Signal wieder. Staus lassen sich mit dem TMC umfahren und sobald sich die Verkehrs-Situation ändert wird schnell wieder auf die ursprüngliche Route zurückgeführt. Zudem können über die Website Aktualisierungen für Blitzer geladen werden, um immer die neuesten Infos verfügbar zu haben. Zwar kann das Update einfach über die Homepage (www.66.com) heruntergeladen werden, aber um die Information auf das Navigationsgerät zu bekommen ist ActiveSync oder unter Vista das Windows Mobile Center notwendig. Eines dieser Programme muss installiert sein. Das Update kann einige Zeit in Anspruch nehmen.

Auf einer 2-GByte-SD-Card wird vorinstalliertes Kartenmaterial für Europa mitgeliefert. Das Material stammt von NAVTEQ, Stand: zweites Quartal 2006. Zahlreiche POIs (Points of Interest) bieten zwar eine gute Hilfe für die Ausflugsplanung, aber leider sind keinerlei Sonderkarten wie Wanderwege oder Radtouren mit einbezogen. Die Karte kann sowohl in 2D als auch in 3D angezeigt werden. Bei letzterer bietet Chicago 9000 auch die Möglichkeit den Winkel nach eigenem Wunsch anzupassen. Ein Tages- bzw. Nachtmodus wurde ebenfalls integriert, ist aber etwas umständlich zu erreichen. Die Anweisungen kamen zum richtigen Zeitpunkt, doch leider ist die Stimme etwas unpassend und wirkt wie eine trockene Geschichtenerzählerin. Programmierbare Ziel- und Anfangsorte machen die Routenplanung simpel und schnell. Hilfreich ist hier auch die umfassende Historie. Dort speichert das Chicago die letzten 50 Suchen automatisch ab und man hat so einfachen und schnellen Zugriff auf kürzlich verwendete Adressen.

Im Lieferumfang sind eine Halterung mit Saugnapf, ein Autoladekabel, die nötige PC-Software und ein USB-Kabel enthalten. Als kleines Gimmick gibt es eine Tragetasche für das Navigationsgerät. Das Chicago 9000 von Route 66 ist seit November 2006 im Handel und kostet 450 Euro.

Fazit: Die einfache Menüführung und die simple Bedienung machen das Chicago 9000 zu einem guten Navigationsgerät. Das Kartenmaterial ist gut und übersichtlich. Leider fehlen die Sonderkarten und es mangelt dem Gerät an verschiedenen Stimmen. Hier hätte Route 66 sicher für Auswahlmöglichkeiten sorgen können. Die unverbindliche Preisempfehlung für die Orientierungshilfe ist etwas hoch, es lohnt sich also nach Angeboten zu suchen. Wir geben 8 von 10 Punkten.


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