Kosten-Nutzen-Relation muss überprüft werden

EP kritisiert jährlichen IFA-Turnus

21. April 2009, 11:56 Uhr | Joachim Gartz
Miss IFA und Messe-Chef Dr. Christian Göke freuen sich über die hohe Ausstellerbeteiligung bei der IFA 2009. Doch nicht alle CE-Hersteller sind angesichts wirtschaftlich schwieriger Zeiten von einer jährlichen IFA voll und ganz überzeugt.

Die Messe Berlin hat es trotz wirtschaftlich schwieriger Zeiten geschafft, die Ausstellerbeteiligung der IFA auf Vorjahresniveau zu halten. EP-Chef Oliver Haubrich äußert jedoch Bedenken, ob sich der jährliche Turnus wirklich für die CE-Branche auszahlt.

Nachdem die IFA in den Jahren 2007 und 2008 jeweils Rekorde bei den Ausstellern verkünden konnte, sind die Veranstalter froh, angesichts der weltweiten Finanzkrise in diesem Jahr das Niveau des Vorjahres halten zu können: »Die Ausstellungsfläche ist bereits zu 99 Prozent vermietet«, so Messe-Geschäftsführer Christian Göke. Während das Konzept, weiße und braune Ware unter einem Dach zu präsentieren, überwiegend Anklang in der Industrie gefunden hat, stöhnen die von der Wirtschaftskrise gebeutelten Hersteller nun jedoch über die erheblichen Kosten einer jährlichen IFA-Teilnahme.

So hat zum Beispiel die Einkaufskooperation EP ursprünglich als erste Verbundgruppe den jährlichen IFA-Turnus vom ersten Tag an ohne Vorbehalte unterstützt. EP-Chef Oliver Haubrich räumt nun jedoch gegenüber digital living ein, dass die Kosten-Nutzen-Relation einer jährlichen IFA neu überdacht werden müsste: »Auf Grund der Hinweise vieler Hersteller, erlauben wir uns inzwischen jedoch anzuregen, die Kosten-Nutzen-Relation einer jährlichen IFA zu überprüfen und den jährlichen IFA-Turnus zu überdenken. Die meisten großen Hersteller der braunen Ware befinden sich derzeit in der Krise. Vielen Lieferanten würden auch aus diesem Grund die Rückkehr zu einem zweijährigen Turnus begrüßen. Außerdem wäre die Wahrscheinlichkeit deutlich höher, dass alle Hersteller in allen Sortimenten tatsächlich attraktive Innovationen zeigen werden«, so Haubrich.

Messe-Geschäftsführer Christian Göke will natürlich an einer jährlichen IFA festhalten, bestätigt jedoch, dass die IFA-Teilnahme für kleinere und mittlere Unternehmen schwieriger geworden sei. Die wichtigsten A-Brands wie Philips, Panasonic, Samsung, Sharp und LG seien jedoch alle wieder auf der Messe vertreten. Mit Pioneer kehre zudem ein großer Hersteller zurück, der im vergangen Jahr der Messe fern geblieben war.

Euronics-Chef Werner Winkelmann sieht dagegen trotz der weltweiten Wirtschaftskrise keinen Anlass bei der IFA eine »Kunstpause« einzulegen:

Der jährliche Turnus der Messe hat sich auf jeden Fall bewährt. Eine Kunstpause einzulegen, würde keinen Sinn machen. Die Verbraucher sollen jedes Jahr über die neuesten Trends und Produkte auf dem CE-Markt informiert werden«, so Winkelmann.


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