Komplexes System aus Anreizen und Preisnachlässen
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AMD hatte die Wettbewerbshüter darauf aufmerksam gemacht, dass Intel dafür gezahlt habe, dass die Einführung AMD-basierter Rechner verschoben oder storniert wurde. Unter anderem soll Intel den Herstellern auch prozentuale Vorgaben gemacht haben, zu welchem Grad Rechner mit Intel- oder AMD-Prozessoren ausgestattet sein durften. Bei NEC habe die Quote beispielsweise bei 20 Prozent AMD-Systemen gelegen, während Lenovo überhaupt keine AMD-CPUs verbauen »durfte«.
Intel hat in der Vergangenheit ein komplexes System aus Anreizen und Preisnachlässen geschaffen, das nun wie ein Kartenhaus zusammenstürzen könnte. Intel hat dagegen die Anschuldigungen stets zurückgewiesen. Die Rabatte hätten die Produkte für die Kunden verbilligt. Doch Intel knebelte Computerhersteller der Kommission zufolge durch die Bedingungen für die Rabatte dermaßen, dass in einem Fall ein Produzent sogar das Angebot von AMD ausschlug, eine Million Prozessoren kostenlos zu bekommen.
Im Rahmen des »Intel inside«-Programms erhalten PC-Hersteller je nach Menge der gekauften CPUs Gutschriften, die in Form von Werbekostenzuschüssen wieder an die Hersteller zurückgehen. Die Höhe der Zuschüsse ist zum Beispiel bei einer Printanzeige für einen PC von der Größe des Intel-Logos sowie der Anzahl weiterer in der Anzeige präsenten Firmen abhängig.