Flexiblere Applikationen (Fortsetzung)
- Flexiblere Applikationen
- Flexiblere Applikationen (Fortsetzung)
- Flexiblere Applikationen (Fortsetzung)
Applikationen mit SOA
Was aber bedeutet es für die Anwender, wenn zumindest in wesentlichen Teilbereichen ERP-, CRM- oder SCM-Fertigprodukte dominieren? Für sie wird es im Prinzip bequemer, weil die Softwareanbieter in Zukunft mehr Flexibilität in ihre Produkte packen wollen. Bislang sind bei Integrationswerkzeugen und -plattformen die EAI- und Middleware-Hersteller tonangebend. Doch die großen Applikationsanbieter SAP und Oracle haben die Zeichen der Zeit erkannt und sind auf den SOA-Zug aufgesprungen. Aufgrund ihrer Verankerung in den Unternehmen und ihrer Vertriebsmacht haben sie gute Karten, wenn sie ihre Versprechungen in den nächsten Jahren technisch einlösen können. Bereits heute hat Oracle eine ganze Reihe von Middleware-Produkten unter der Bezeichnung Fusion zusammengefasst, bei SAP heißt das Label für die Infrastruktursoftware Netweaver. Auf dieser Basis sollen die Anwendungsprogramme in Zukunft als kombinierbare Web Services operieren.
Zu den entscheidenden Komponenten einer serviceorientierten Architektur gehören ein Applikationssserver als Basis der Anwendungen, ein Enterprise Service Bus (ESB) für nachrichtenorientierte Kommunikation zwischen den Applikationen, ein Prozessmanager zur Abbildung von Geschäftsprozessen, Lösungen für die automatisierte Kommunikation mit externen Partnern und ein Portal, das die Integration an der Bedienoberfläche herstellt. Denn ein lose gekoppeltes System verfügt nicht mehr über eine einheitliche Oberfläche, wie sie ein monolithisches System kannte. Über das Portal können Mitarbeiter ? beispielsweise im Call Center ? wie gewohnt alle wichtigen Informationen abrufen, ohne zwischen den verschiedenen Teilanwendungen hin und her springen zu müssen. Sowohl SAP als auch Oracle runden dieses Angebot zusätzlich durch Werkzeuge zur Datenintegration ab: Beide bieten Technologien für ein Data Warehouse an, Oracle hat außerdem ein dafür geeignetes Datenbanksystem im Portfolio. Passende Adapter
Um die fachlichen Applikationen, wie etwa ein CRM-System, an die Integrationsplattform anzubinden und damit in die zukünftige SOA einzubetten, eignen sich Adapter, die viel manuelles Programmieren überflüssig machen. Eine leistungsfähige Anbindung von SAP-Software ist in Projekten häufig ein wichtiges Kriterium bei der Auswahl einer Integrationsplattform. Wenn im Unternehmen schon die fachlichen Anwendungen von SAP oder Oracle dominieren, liegt es nahe, die Integrationsprodukte des betreffenden Anbieters in die engere Wahl einzubeziehen. Umgekehrt macht der Einsatz von Oracle Fusion in einer von SAP geprägten Anwendungswelt wenig Sinn. Und für heterogene Applikationsszenarien dürfte sich eine neutrale Plattform anbieten.