Funketiketten am Papier

1. September 2005, 0:00 Uhr |
Produkte wie Zewa Wisch-und-Weg werden im Werk Mannheim produziert, das jetzt die RFID-Technologie zur Kennzeichnung von Paletten verwendet. Foto: SCA

Funketiketten am Papier. Der schwedische Papier- und Zellstoffgigant SCA setzt schon seit 1995 RFID ein, um seine Baumproduktion zu kennzeichnen. Jetzt laufen erste Pilotinstallationen, die diese Technologie auch zur Kennzeichnung von Paletten einsetzen.

Funketiketten am Papier

RFID (Radio Frequency Identification) wurde in Deutschland zunächst durch den Future Store des Kaufhof in Rheinsberg ein Begriff. Das Projekt, das mit automatischer Abrechnung der Kunden via RFID-Tag experimentierte, geriet massiv in die Kritik.
Allerdings stellen Endanwender-bezogene Lösungen wie die Rheinsberger nur eine Möglichkeit dar, RFID einzusetzen. Kurzfristig erfolgreicher dürften Projekte sein, die darauf abzielen, entweder die betriebsinterne Logistik von Herstellern zu vereinfachen oder die Zulieferkette zu optimieren. Ein Beispiel für ein Unternehmen, das in diesen Bereichen massiv auf RFID setzt, ist die schwedische SCA.
SCA gehört zu den großen Papierherstellern weltweit. Das Unternehmen ist die Nummer 1 der Welt bei Inkontinenzprodukten (26 Prozent Marktanteil), bei Papiertüchern die Nummer 1 in Europa (Marke Zewa, 22 Prozent Marktanteil). Weitere wichtige Produktgruppen sind Verpackungen, Babywindeln und Damenhygienie-Artikel. SCA nutzt seine eigene erneuerbare Rohstoffbasis ? 2,6 Millionen Hektar Wälder, aus denen das Holz stammt, das anschließend zu den Papierprodukten verarbeitet wird.
Schon seit 1995 verwendet SCA RFID, um gefällte Baumstämme zu kennzeichnen. ?Für uns ist diese Technologie daher absolut nichts Neues?, sagt Monika Osswald, Business Logistic Manager bei SCA. Da man im schwedischen Wald während des winterlichen Holzeinschlags mit Temperaturen bis minus 40 Grad Celsius rechnen muss, war allerdings mit passiven RFID-Tags nichts zu gewinnen. Hier verwendet der Hersteller deshalb wieder verwertbare aktive Tags, die mit einer Frequenz von 2,45 GHz arbeiten. Implementiert hat die Lösung die Schweizer Firma Baum-Ident.


  1. Funketiketten am Papier
  2. Funketiketten am Papier (Fortsetzung)
  3. Funketiketten am Papier (Fortsetzung)

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Matchmaker+