Geschäftsprozesse bestimmen die IT-Systeme (Fortsetzung)
- Geschäftsprozesse bestimmen die IT-Systeme
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In sechs Teilprojekten zum Erfolg
Um die Komplexität eines derart umfangreichen Vorhabens im Griff zu behalten, wurden die sechs Teilprojekte gebildet: Logistik, Materialwirtschaft/Instandhaltung, Rechnungswesen/Controlling, Daten, Organisation und Technik. Alle Projekte mussten sich an den übergreifenden Anforderungen orientieren: Integration von Vertrieb, Logistik und Rechnungswesen, Reduzierung der IT-Schnittstellen und der zahlreichen Modifikationen durch Nutzung von Standardfunktionen in SAP R/3, Einstieg in ein einheitliches und unternehmensweites Berichtswesen, Nutzung der Internet-Technologie und weitestgehende 24-Stunden-Verfügbarkeit der Anwendungen sowie Neuorganisation der Schlüsselsysteme. Hinzu kam die Integration von APO (Advanced Planning and Optimizing), BW, EBP (Enterprise Buyer Portal) und der eService-Plattform (eSP) für die Kunden.
Als wesentlicher Erfolgsfaktor kristallisierte sich die Datenmigration heraus: »Die Ausgangsbasis war ein ausgereiftes, auf Kundenbedürfnisse abgestimmtes und modernisiertes R/2-System und eine Vielzahl von Einzelthemen wie Auftragsverschlüsselung, Qualitätswesen, Tausende von ABAP-Auswertungen oder ein bereits installiertes APO-System«, betont Günter König, CIO der Salzgitter AG und zugleich Geschäftsführer von Gesis. »Es gab quasi zwei Migrationen: Einerseits die Überführung einer Vielzahl von Altdaten und -systemen in die neue Welt, die in ihrer Komplexität nicht zu unterschätzen ist. Andererseits ging es um Enrichment. Wir mussten viele neue Informationen aufnehmen, denn für das Beziehungswissen im neuen System waren Datenelemente in den Altsystemen vielfach nicht vorhanden.«
SBS-Einführungstools helfen bei der Umsetzung
Mit dem Projektstart erwarb die Gesis eine Konzernlizenz für die SAP-Einführungswerkzeuge »Live Kit Tools« von Siemens Business Services. Sie wurden durchgängig zur Unterstützung bei der Anforderungsanalyse, zur Prozessdarstellung sowie zur Erstellung der Schulungsunterlagen genutzt.
In einem Migrationsdrehbuch wurden die Aktivitäten bei der Umstellung minutiös beschrieben - etwa, was in welcher Stunde migriert wird oder woran die Sachbearbeiter wann arbeiten. Um für alle Fälle gewappnet zu sein, gab es zusätzlich ein umfangreiches Notfallkonzept. Auch wenn es nicht akut gebraucht wurde, wird das Konzept seither für das Risiko-Management im Notfall vorgehalten.
Zudem hatten die IT-Experten der Gesis zu Beginn des Projekts ein Stahl-Template für die Stahlgesellschaften entwickelt. Mit dieser Vorlage gelang es, die vielfältigen Abhängigkeiten und branchenspezifischen Abläufe anhand eines Prototypen sichtbar zu machen. So wurden die ersten Hürden schnell erkannt und die Anwender frühzeitig mit dem Thema vertraut gemacht.
Von Vorteil war außerdem, dass die Gesis über Kenntnisse der Kundenprozesse sowie der ausgereiften R/2-Lösung verfügte und die Systembetreuung der R/3-Landschaft übernommen hat. Dazu hat Siemens Business Services neben flexiblen personellen Ressourcen besonders für Spitzenlasten eine bewährte Methodik eingebracht sowie die Projektverantwortung mit wahrgenommen. »Die professionelle Projektorganisation, die im Wesentlichen durch Siemens Business Services eingebracht wurde, gab uns sozusagen ein Korsett. Die Zusammenarbeit hat nicht zuletzt dank der souveränen Projektleitung gut geklappt«, so König.