Global-Navigation-Satellite-Systems

GNSS: Wohin führt der Weg

7. Mai 2013, 14:54 Uhr | Peter Wollmann, Area Sales Manager bei Spirent Positioning & Navigation

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Automobilindustrie

Ein Bahnabteil ist sicher nicht der erste Platz, an dem ein GNSS-Empfänger vermutet wird. Aber die möglichen Vorteile der Einbeziehung der GNSS-Technologie sind doch weitreichen. Das reicht von geringeren Kosten für die Infrastruktur über einen wirtschaftlicheren Betrieb bis hin zu verbesserter Fahrgastinformation und Sicherheit. Die möglichen Anwendungen für GNSS reichen hier von der Zugsteuerung und Signalisierungen im Steuerhaus, Schutz der Züge und Anlagen sowie Benachrichtigungen für Passagiere sei es unterwegs oder auf dem Bahnsteig. Warum also gibt es GNSS noch nicht in allen Zügen? Das Haupthindernis, die Vorzüge von GNSS auch im Bahnbereich zu nutzen, lag immer darin, die Zuverlässigkeit und Genauigkeit von GNNS zu garantieren.

Diese Garantie ist offensichtlich notwendig, wenn Menschenleben auf dem Spiel stehen. Aber die Landschaft, in der sich Eisenbahnen bewegen, einschließlich aller Brücken und Tunnel, ist für GNSS-Empfänger äußerst herausfordernd. Sie benötigen eine freie Sicht auf mindestens vier Satelliten, um eine vollständige Positionierung vorzunehmen.

 

Einige Lösungen:

Es steht zu erwarten, dass sich die Versprechungen eine Multi-GNSS am ehesten in der Kombination mit anderen Technologien verwirklichen lassen. Viele der Eisenbahngesellschaften weltweit ersetzen derzeit ihre Signalisierung entlang der Trassen durch eine Information auf den Displays im Fahrerhaus. Das European Rail Traffic Management System, eine Initiative zur Promotion der Interoperabilität und Sicherheit in der EU, beruht auf Sendefeuern, die in regelmäßigen Intervallen in die Schienen eingesetzt sind und Informationen über die vorausliegende Strecke übertragen.

Durch die Erweiterung eines solchen Systems mit GNSS könnten Kosten gesenkt und die Zuverlässigkeit gesteigert werden. Zusätzlich ließen sich andere beschriebene Services nutzen, ohne sich auf GNSS allein verlassen zu müssen.

Wie bei den Eisenbahnen ist auch die Akzeptanz von GNSS bei der zivilen Luftfahrt langsamer als zu erwarten wäre. Der Grund liegt wiederum in der Lebensbedrohung und der starken Regulierung. Anwendungen in anderen Branchen können alle verfügbaren GNSS-Signale nutzen. Um die Risiken von Interferenzen zu minimieren, müssen Anwendungen in der Luftfahrt Signale benutzen, die auf speziellen Frequenzen übermittelt werden, den Aeronautic Radio Navigation Services (ARNS). Mit der Erweiterung der weltweiten GNSS in den nächsten Jahren werden solche Signale zuverlässiger und verfügbarer werden. Die fortschreitende Modernisierung der GPS-Installation beinhaltet zum Beispiel ein neues Frequenzband für ARNS, das L5. Dies ist exklusiv für Sicherheitsservices in der Luftfahrt vorgesehen und birgt Vorteile wie höhere Leistung, Bandbreiten und ein neues Design der Signale.

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