Goldener Schnitt mit neuer Storage-Technik

14. Juli 2005, 0:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Goldener Schnitt mit neuer Storage-Technik (Fortsetzung)

Zentralisiert und ausfallsicher
Reinhold Stöcker, Leiter Kommunikation und Netze bei AGS, hatte klare Vorstellungen: »Die Implementierung von Speicherkonsolidierung und Disaster Recovery sollte sich auf das Wesentliche beschränken. Wir wollten die Administration so einfach wie möglich gestalten und unser Budget nicht unnötig belasten.« Teracuda implementierte die Lösung dann auch in nur zwei Tagen.
AGS unterhält am Stammsitz in Münchberg bei Hof zwei 1800 Meter voneinander entfernte Standorte, die über Glasfaser miteinander verbunden sind. Christoph Schulz, Geschäftsführer Teracuda, sagt dazu: »Primäres und sekundäres Rechenzentrum lassen sich so räumlich trennen, so dass im Notfall ein autarker Betrieb an jedem Standort möglich ist.«
Am primären Standort richtete das Münchner Systemhaus ein Fibre Channel-Netz ein und implementierte einen Magnitude 3D-Cluster mit zwei TByte Speicherkapazität. Aus Gründen der Ausfallsicherheit sind sämtliche kritischen Komponenten doppelt vorhanden. Die Magnitude 3D arbeitet mit zwei Controllereinheiten. Die Kommunikation der Windows- und Novell-Clusterserver mit dem Storage-Pool läuft über zwei Silkworm-Switche von Brocade. Die I-Con-Konsole erleichtert Administrationsaufgaben wie das Einrichten oder Anpassen von Volumes.

Ausfallsicherheit
Failover- und Fastback-Mechanismen auf Controller-Ebene und im Cluster sorgen für Ausfallsicherheit. Wechseln die Kommunikationspfade im SAN, merken davon die Server und Anwendungen nichts. Host Software ist nicht erforderlich. Mit traditionellen SAN-Controllern leidet während eines Failovers sehr oft die Performance. Selbst kleinere Hardware- oder Verkabelungsfehler können zum Verlust eines Controllers führen und damit die Hälfte des Durchsatzes kosten. In der Xiotech-Architektur stehen auch auf Controller-Ebene mehrere Failover-Punkte zur Verfügung. Gesamtperformance und Verfügbarkeit des Systems bleiben so auch bei einem Pfadausfall erhalten. Sobald die fehlerhafte Komponente ersetzt oder repariert ist, schaltet der Controller automatisch in den vorherigen Betriebszustand zurück.
Auch innerhalb des Clusters können Server automatisch und ohne Applikationsunterbrechung zu alternativen Ports oder Controllern umschalten. Xiotech hat ein patentiertes Verfahren implementiert, das bewirkt, dass der Server dieselbe Storage-Konfiguration sieht, obwohl er zu einem neuen Controller umgeleitet wurde. Bei Controller-Ausfällen werden seine Storage-Abfragen transparent, dynamisch und ohne Eingreifen der Administration zu anderen Controllern umgeleitet. Sobald der Controller Node wieder aktiv ist, lässt sich der komplette Cluster mit nur einem Mausklick in seinen vorherigen Status zurückversetzen.

Für den Ernstfall gewappnet
Eine etwas kleiner ausgelegte Ausstattung beherbergt das Rechenzentrum des zweiten Standorts. Xiotech hat als Disaster Recovery Target das System Magnitude 3D Edge entwickelt. Es handelt sich um ein einfaches, nicht clusterfähiges System, das mit je einer Controller-Einheit und einem Switch auskommt. Bei AGS wurde dafür ein halbes TByte Speichervolumen konfiguriert. Grundsätzlich setzt Xiotech RAID 5 ein und verwendet jeweils einer Festplatte als Hot Spare. Auf diese Weise wird der reibungslose Austausch einer defekten Festplatte im Online-Betrieb ermöglicht.
Bei normalem Geschäftsbetrieb dient das Rechenzentrum am zweiten Standort der AGS lediglich Disaster Recovery-Zwecken. Von der primären Magnitude 3D werden die Daten synchron mittels Xiotechs Software Georeplicator auf die Magnitude 3D Edge gespiegelt.
Sollte es zu einem Ausfall des SAN kommen, wird der Spiegel aufgebrochen und die Magnitude 3D Edge im Sekundärrechenzentrum übernimmt sofort den Datenservice. Der Geschäftsbetrieb läuft mit konsistenten Daten reibungslos weiter. Die Mitarbeiter bemerken nicht, dass ihre Daten nun vom zweiten Standort aus bereitgestellt werden. Ist der primäre Standort wieder einsatzbereit, werden neu hinzugekommene oder veränderte Daten zurückgespielt. Xiotech repliziert inkrementell, so dass die Aktualisierung der Primärspeicher in wenigen Minuten abgeschlossen ist.
Reinhold Stöcker ist mit der neuen SAN-Infrastruktur sehr zufrieden: »Die Konsolidierung des Speichers in einem zentralen Pool macht das Verwalten sehr einfach. Zusätzlichen Speicher kann man über die I-Con-Konsole einfach hinzufügen. Er kann sogar online konfiguriert werden«, berichtet der Manager.
Mit Xiotech spart AGS mehrfach Kosten. Aufgrund der einfachen Administration entsteht kaum Verwaltungsaufwand. Eine spezielle Schulung des Personals war nicht nötig, da normales Administratoren-Wissen völlig ausreicht. Das System ist hoch skalierbar, so dass Investitionen geschützt sind und die Speicherkapazität ohne Änderungen an der Infrastruktur ausgebaut werden kann. AGS rechnet mit einem Wachstum des File-Service um dreißig Prozent pro Jahr. Bei Bedarf muss Stöcker dann weitere Server schnell und flexibel einbinden können. Die gute Skalierbarkeit des SAN lässt ihm ausreichend Spielraum dafür, so dass er das System jederzeit an künftige Expansionspläne von AGS anpassen kann.  

Heather Stewart ist freie Autorin in München.


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