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Good bye Marconi

Good bye Marconi. Schon seit einigen Monaten brodelt die Gerüchteküche um den TK-Ausrüster Marconi. Nahezu jeder größere Mitbewerber wurde dabei schon als potenzieller Käufer gehandelt. Jetzt hat der schwedische Ericsson-Konzern für rund 1,8 Milliarden Euro zugegriffen.

Autor:Redaktion connect-professional • 25.10.2005 • ca. 1:10 Min

Good bye Marconi

Das britische TK-Unternehmen Marconi wird schon seit Monaten in der Branche als Übernahmekandidat gehandelt, unter anderem war der chinesische Mitbewerber Huawei als Käufer im Gespräch (CRN berichtete ). Die Chinesen stießen aber scheinbar in britischen Regierungskreisen auf Ablehnung. Jetzt kauft Ericsson für rund 1,8 Millliarden Euro große Teile von Marconi. Die Schweden, stark bei Infrastruktur für Mobilfunknetze, ergänzen mit der Marconi-Akquise vor allem das Angebot für Festnetze. Dazu gehört das Geschäft mit optischen Netzwerken, den Großteil des Geschäfts mit Zugangsnetzen, die gesamten Datenprodukte von Marconi und das vor allem in Nordamerika angesiedelte Service-Geschäft sowie das Service-Geschäft außerhalb Großbritanniens und die Telekommunikations-Aktivitäten außerhalb der Insel.   Wird die Übernahme von Aktionären und Behörden abgesegnet, soll auch der Markenname »Marconi« Ericsson-Eigentum werden. Marconi wird unter dem Namen »telent plc« in Großbritannien weiterarbeiten und auch das so genannte Value Added Services Geschäft in Deutschland unter diesem Namen fortführen. Nicht zu vergessen: Die Münzfernsprecher wollte Ericsson auch nicht haben.   Im Frühjahr konnte Marconi erstmals seit drei Jahren wieder ein Quartal ohne Verlust beenden (CRN berichtete ): Das Unternehmen verbuchte im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres 2003/2004, das am 31. März endete, einen Nettogewinn von 23,6 Millionen Euro. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte Marconi noch einen Verlust von 66,4 Millionen Euro ausgewiesen. Für das Gesamtjahr fiel allerdings erneut ein Verlust an, der gegenüber dem Vorjahr jedoch deutlich verringert wurde. Nach 4,9 Milliarden Euro Verlust im Gesamtjahr 2002/2003 verbuchte Marconi im abgelaufenen Geschäftsjahr »nur« noch ein Minus von 520 Millionen Euro. Aber auch der Umsatz fiel im Gesamtjahr von drei Milliarden Euro auf 2,4 Milliarden.