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Pleiten, Pech und Pannen

Google-Mitarbeiter macht das gesamte Web zu »Malware«

Dass das Web ein gefährlicher Ort ist, sollte sich mittlerweile herumgesprochen haben. Doch ob man es deshalb gleich ganz abschalten sollte? Was manch ein Hardliner fordert, hat ausgerechnet ein Google-Mitarbeiter am Wochenende ein Stück weit wahr gemacht.

Autor:Lars Bube • 2.2.2009 • ca. 0:50 Min

Eigentlich eine gut gemeinte Warnung, uferte der Malwareschutz von Google am Samstag etwas aus

Für die einen klingt es wie die Apokalypse, für die anderen wie ein befreiendes Credo: »Was wäre die Welt das Internet (und Google)?«. Einen kleinen Vorgeschmack auf genau dieses Szenario hat Google selbst am Wochenende den Surfern dieser Welt präsentiert. Am Samstag stufte die Suchmaschine eine Dreiviertelstunde lang weltweit sämtliche Webseiten als gefährlich ein. Wer zwischen 15:30 und 16:15 Uhr auf ein Suchergebnis klicken wollte, bekam statt der gewünschten Seite zuerst einen Warnhinweis auf dort herrschende Malwaregefahr präsentiert.

Ursache des Problems war nach einer ersten Untersuchung »menschliches Versagen«: Eigentlich markiert Google mit der Warnung »Diese Website könnte ihren Computer gefährden« nur Websites aus einer Blacklist, die tatsächlich gefährliche Software anbieten oder beinhalten. Nachdem allerdings ein unaufmerksamer Mitarbeiter die Liste um die URL »/« erweitert hatte, traf diese Zuordnung plötzlich auf alle Internetseiten zu.

»Wir entschuldigen uns bei allen Nutzern, denen wir Unannehmlichkeiten verursacht haben, und bei den Betreibern der Websites, die wir falsch eingestuft haben«, meldete sich Marissa Mayer, Vizepräsidentin für Suchprodukte bei Google, umgehend im offiziellen Blog und versprach Besserung: »Wir werden den Vorfall untersuchen und genauere Prüfungen der Liste einführen, damit sich so etwas nicht wiederholt.«