Fehlgeleiteter Auftragsmörder

Google-Ungenauigkeit wird zum Mordindiz

11. Februar 2013, 14:31 Uhr | Stefan Adelmann
La Crosse, Wisconsin, war der Schauplatz des Doppelmordes (Bild: Google)

Google Earth könnte durch eine Fehlanzeige bei der Adresssuche einen Auftragsmörder in das Haus der Nachbarn des geplanten Opfers geführt haben.

2010 wurde das Ehepaar Dennis und Merna Koula durch den Sohn tot im eigenen Haus aufgefunden. Sofort verdächtigte die Staatanwaltschaft den Sprössling, der nicht nur kurz nach der Tat einen Betrag von 50.000 US-Dollar über einen gefälschten Scheck vom Konto des Vaters abhob, sondern dessen Alibi im Verlauf der Untersuchung platzte. Aufgrund dieser Beweislast hat das zuständige Gericht den Mann zu einer zweifachen lebenslangen Freiheitsstraße verurteilt, ohne jedoch glasklare Beweise wie DNA-Spuren in Händen zu halten. Laut dem Fernsehsender CBS kam es in Anbetracht dieser eher schwammigen Beweislage schon im Verlauf des Prozesses zu Zweifeln an dem Tathergang. Und jetzt ist ein neuer Hinweis aufgetaucht, der den Sohn weiterhin entlastet.

Kurz nach der Ermordung gab der Nachbar der Koulas, ein Bankenchef, an, in der Zeit vor der Tat immer wieder Morddrohungen erhalten zu haben. Nachforschungen von CBS ergaben, dass Google Earth bei der Suche nach der Adresse des Bedrohten, das Haus der Koulas anzeigt. Bisher handelt es sich nur um Spekulationen, aber dennoch ist es möglich, dass der Täter eigentlich ein anderes Ziel verfolgte und das Ehepaar nur sterben musste, da die Ortsangabe nicht korrekt war. Der Nachbar hat in diesem Fall jedoch sein Leben der Fehlleitung zu verdanken.


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