»Google will mit dem Channel neue Geschäftsfelder eröffnen«

20. März 2009, 11:28 Uhr |
Kai Gutzeit ist Head of Google Enterprise für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Im Februar startete Google für den Vertrieb seiner Online-Anwendungen ein Reseller-Programm. Im CRN-Interview berichtet Googles Channel- und Enterprise-Chef Kai Gutzeit über die enorme Resonanz auf die Initiative, die Suche nach weiteren Google-Resellern und die guten Marktperspektiven von Cloud Computing Lösungen.

CRN: Anfang Februar hat Google ein Reseller-Programm für die Premium-Version von Google Apps gestartet. Was veranlasst den Internet-Konzern Google für den Vertrieb seiner Cloud Computing-Services einen Reseller-Channel aufzubauen?

Gutzeit: Die Angebote von Google Enterprise – zu denen auch Google Apps Premier Edition gehört – sind IT-Lösungen, die ausschließlich für Unternehmenskunden konzipiert sind. Beim Vertrieb dieser Angebote geht es nicht nur um Produkt und Marge, sondern auch um Aspekte wie Dienstleistung und Support. Um hier skalieren zu können und entsprechende Wachstumsraten zu erreichen, ist für uns die Zusammenarbeit mit Partnern von großer Bedeutung. Die Resellern sorgen dabei nicht nur für den Verkauf der Produkte an den Endkunden, sondern erhalten auch die volle Hoheit bei der Gestaltung der Kundenbeziehungen.

CRN: Welches Feedback haben Sie auf den Launch des Reseller-Programms erhalten?

Gutzeit: Wir sind förmlich mit Online-Registrierungen für das Partnerprogramm überrannt worden. Ehrlich gesagt hatten wir nicht mit einer derartigen Resonanz gerechnet und sind noch dabei, die Anfragen abzuarbeiten. Das Spektrum der Interessenten ist sehr breit und reicht von kleinen, strategisch orientierten IT-Dienstleistern bis zu den großen Reseller-Namen. Mit unserem Channel-Team überprüfen wir derzeit die Bewerbungen und trennen die Spreu vom Weizen.

CRN: Haben Sie auch bereits erste Verträge mit neuen Google-Partnern abgeschlossen?

Gutzeit: Ja, wir haben bereits mit einer Reihe von Partnern Verträge unterzeichnet. Dazu gehören Unternehmen wie der Münchner CRM-Dienstleister Salesfactory42 oder die Webagentur Parxwerk mit Sitz in Zürich, Wien und München.

CRN: Hat Google so etwas wie ein Wunschprofil für den idealen Apps-Partner?

Gutzeit: Am liebsten sind uns Partner, die sich strategisch das Cloud Computing auf die Fahnen geschrieben haben. Das bezieht sich nicht nur auf das Thema Apps, sondern auch auf den Vertrieb der Security-Lösungen von Google: Wir achten darauf, dass die Partnerschaften strategisch aufgehängt sind. Das ist für uns wesentlich wichtiger als die Frage, ob jemand exklusiv Google-Lösungen anbietet. Wir haben keine Berührungsängste vor Alternativen im Portfolio unserer Partner. Das Motto von Google ist hier: »Der Benutzer soll die Wahl haben«.


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