Grafik-Chipsatz statt Marke: Platzhirsch ATI verteidigt Pole-Position

10. Februar 2005, 0:00 Uhr |

Grafik-Chipsatz statt Marke: Platzhirsch ATI verteidigt Pole-Position. Die Anbieter von Grafikkarten in Deutschland tun offenbar zu wenig für den Bekanntheitsgrad ihrer Marke beim Fachhandel. Das zeigen die aktuellen Ergebnisse der CRN-Channeltracks-Umfrage zu den im Fachhandel am häufigsten gelisteten Anbietern.

Grafik-Chipsatz statt Marke: Platzhirsch ATI verteidigt Pole-Position

Autorin: Elke Rekowski
Obwohl ATI in Deutschland ausschließlich Grafikkarten im Workstation-Bereich und für Apple-Rechner unter eigener Marke anbietet, ist dieser Brand für den Handel die unumstrittene Nummer eins. 43,4 Prozent der im Rahmen der Channeltracks befragten Reseller gaben an, Karten auf ATI-Chipsatz-Basis in ihrem Sortiment zu führen. Damit hat ATI im Vergleich zur letzten CRN-Umfrage im Juli 2003 sogar noch leicht zugelegt (2003: 43,1 Prozent). »Im Jahr 2004 hatte ATI insgesamt die Nase vorn, sprich die bessere GPU im Angebot und ein besseres Standing bei den Endkunden. Die GPU steht klar im Vordergrund, der eigentliche Hersteller der Karten ist für den Kunden eher zweitrangig«, so die Beobachtung von Alexander Spohr, Leiter Einkauf, Wave Computersysteme GmbH. Dennoch könnte der Chiphersteller dem Fachhandel mehr Service bieten, meint Carsten Höthke, Produktmanager Grafik der Devil Computer Vertriebs GmbH: »ATI sollte neue Chips stärker bewerben und mehr Informationen an den Fachhandel kommunizieren.« Darüber hinaus ist der Produktmanager der Ansicht, dass Anbieter von Grafikkarten, die ATI-Chips verbauen, den Bekanntheitsgrad ihres Brands weiter erhöhen könnten: »Neben Programmen für die Fachhändler sollten die Anbieter noch aktiver im Bereich Endkunden werden, da die Endkunden letztlich die Nachfrage bestimmen. Davon profitiert auch der Fachhandel.«

Wenig um seine Bekanntheit sorgen muss sich Chip- und Grafikkartenanbieter Matrox ? über 40 Prozent der befragten Fachhändler kennen den kanadischen Hersteller. Immerhin 15,9 Prozent der Reseller haben den aktuellen Channeltracks-Ergebnissen zufolge Karten von Matrox im Sortiment ? 2003 waren es jedoch noch 24 Prozent.

Markt in Bewegung

Kräftig in der Händlergunst punkten konnte der Drittplatzierte Asus. Die Grafikkarten des Unternehmens führen 14,5 Prozent der befragten Reseller in ihrem Sortiment. 2003 lag das Unternehmen noch auf Platz sechs (9,6 Prozent). »Asus profitierte vor allem von der Entscheidung, ATI-basierende Grafikkarten mit ins Sortiment aufzunehmen und demzufolge Nvidia- wie auch ATI-Karten auf den Markt bringen zu können«, ist Spohr überzeugt. MSI fährt ebenfalls zweigleisig ? mit ATI und Nvidia ? und rückte mit zehn Prozent Präsenz bei den befragten Händlern auf Platz vier, dicht gefolgt vom ATI-Partner Sapphire. Dessen Karten finden sich bei 9,8 Prozent der interviewten Reseller im Sortiment. Sapphire ist als Newcomer erstmals unter den Top 13 der am häufigsten beim Fachhandel gelisteten Grafikkarten-Hersteller.

Der Markenname Nvidia ist bei 8,6 Prozent der Reseller besonders präsent. Sie gaben an, Karten auf Basis der Grafikchips des Unternehmens im Sortiment zu haben, ohne den Namen einer der Handelsmarken zu benennen. Ebenfalls neu im Ranking sind Grafikkarten von Nvidia-Partner Gainward und ATI-Partner Connect 3D, die 5,5 Prozent bzw. 3,9 Prozent der befragten Reseller im Sortiment haben. Der Anbieter Leadtek setzt auf Nvidia-Chips: Seine Karten waren bei 3,9 Prozent der befragten Reseller gelistet. Ein weiterer Neueinsteiger in die Top 13 ist Gigabyte (3,2 Prozent). Das Unternehmen bietet sowohl Grafikkarten auf ATI- als auch auf Nvidia-Basis an. Ausschließlich auf Nvidia-Chips setzen Pine Technologie (2,9 Prozent), Aopen (2,5 Prozent) und Albatron (1,7 Prozent).

Glaubt man den Einschätzungen des Distributors Devil, dann wird der Markt 2005 noch einmal kräftig in Bewegung geraten: »Wir beobachten, dass Karten auf Nvidia-Basis, bedingt durch die 6600GT-Serie, wieder stärker nachgefragt werden«, so Höthke. »Der aktuelle Trend geht ganz klar in Richtung Nvidia«, meint auch Spohr. »Es gibt viel Bewegung im Markt, derzeit dominiert das PCI-Express-Segment im High-End. Ausschlaggebend war hier die Verfügbarkeit der lang ersehnten Mainboards, die AMD64 und PCI-Express unter eine Haube bringen. Zudem wird die ATI-Mittelklasse 9800Pro durch Nvidias 6600GT abgelöst«, so der Wave-Einkaufsleiter. Seiner Ansicht nach wird ATI jedoch im Einstiegssegment führend bleiben.

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INFO

Devil-Computer Vertriebs GmbH
Kocherstraße 2, D-38120 Braunschweig
Tel. 0531 21540-0, Fax 0531 21540-999
www.devil.de

Wave Computersysteme GmbH
Philipp-Reis-Straße 9, D-35440 Linden
Tel. 06403 9050-4000, Fax 06403 9050-4009
www.wave-computer.de


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